Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF haben sich kurz vor Toresschluss doch noch mit der schwedischen Vermarktungsagentur IEC geeinigt. Die TV-Übertragung der diesjährigen Leichtathletik-WM aus Südkorea ist gesichert.
ARD und ZDF bestätigten am Nachmittag, dass sie die vom 27. August bis 4. September in südkoreanischen Daeguausgetragene Leichtathletik-Weltmeisterschaft live übertragen. Die gemeinsame Sportrechteagentur der öffentlich-rechtlichen Sender (SportA) habe kurzfristig eine entsprechende Vereinbarung mit der Agentur IEC getroffen.
In der Einigung enthalten sind ferner alle wichtigen Leichtathletik-Veranstaltungen der kommenden zwei Jahre. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten übertragen somit unter anderem dieLeichtathletik-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2012, die Welt-,Europa- und Deutschen Meisterschaften sowie das prestigeträchtige ISTAF-Meeting in Berlin. Über die TV-Rechte der ebenfalls zu Debatte stehenden Leichtathletik-WM 2013 in Moskau müsse dagegen weiterhin verhandelt werden.
ZDF-Intendant Markus Schächter begrüßte die Einigung mit demRechteinhaber und erklärte, dass es sich im Interesse der Sportler und desPublikums gelohnt habe, dass beide Sendeanstalten bis zuletzt bereit gewesen seien, dieVerhandlungen fortzusetzen. „Mit der Einigung buchstäblich in letzterMinute wurde eine belastbare und marktgerechte Lösung erreicht.“
ARD-Vorsitzende Monika Piel (WDR) zeigte sich ebenfalls erleichtert. Nach demVerhandlungsmarathon hätten nun alle gewonnen. „Jetzt können wir unsbei ARD und ZDF gemeinsam auf zahlreiche Live-Übertragungen undHintergrundberichte von spannenden Wettkämpfen freuen. Den deutschenAthleten wünschen wir viel Erfolg“.
Zuletzt waren die preislichen Vorstellungen der öffentlich-rechtlichen Sender und der Sportagentur IEC weit auseinander gegangen, weshalb es nicht schon früher zu einem Vertragsabschluss gekommen war und die beiden Anstalten sogar vor den Sportausschuss der Bundesregierung zitiert worden waren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Rund sieben Millionen Euro hatten ARD und ZDF für die Live-Übertragung der Weltmeisterschaften 2011 und 2013 geboten, während die IEC rund 17 Millionen gefordert hatte. Auf welche Summe sich die Kontrahenten für die WM in Südkorea im Endeffekt geeinigt haben, wurde zunächst nicht bekannt.
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz hatte vor wenigen Wochen betont, dass man sich bis Ende März entscheiden müsse, um genügend Zeit für den Produktionsvorlauf zu haben. Heftige Kritik an der Einkaufspolitik von ARD und ZDF waren vor allen aufgrund des ZDF-Interesses an der Übertragung der Champions League ab der Saison 2012/2013 und dem 54 Millionen Euro schweren ARD-Boxvertrag mit dem Promoter Sauerland laut geworden. [js]
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