Die Leichtathletik-WM in Südkorea war für ARD und ZDF kein TV-Hit. Die nach einem heftigen Rechte-Poker in letzter Minute gesicherten Live-Übertragungen aus Daegu haben in der Nacht und zur Mittagszeit im Durchschnitt knapp eine Million Zuschauer angelockt.
Den Bestwert mit bis zu 2,16 Millionen Fans erzielte das 100-Meter-Finale der Männer am 28. August. 2009 in Berlin hatten fast zehn Millionen den Gold-Lauf von Usain Bolt verfolgt. „Es ist natürlich etwas schade, dass unsere umfangreichen Live-Übertragungen ein nicht übermäßiges Zuschauerinteresse erzeugt haben. Allerdings war es für uns nicht sehr überraschend, dass die Sehbeteiligung gerade im Vergleich zur überragenden Heim-WM vor zwei Jahren deutlich niedriger war“, kommentierte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky die magere Resonanz.
Am letzten WM-Wochenende stieg das Interesse zwar etwas an. Durchschnittlich 1,76 Millionen Zuschauern saßen am Samstagmittag vor den Bildschirmen, als Speerwerfer Matthias de Zordo Gold gewann. Der Marktanteil für die ARD betrug ordentliche 21,7 Prozent, doch der große Zeitunterschied und die eher zuschauerunfreundlichen Übertragungszeiten konnten trotz guter Leistungen der deutschen Athleten keine Euphorie wie vor zwei Jahren in Berlin erzeugen.
„Letztlich wurde auch unsere Einschätzung bestätigt, mit der wir zu Beginn des Jahres in die Verhandlungen für die Übertragungsrechte gegangen waren und auf deren Grundlage wir schließlich eine finanziell vertretbare Einigung erreicht hatten“, erklärte Balkausky. Für die TV-Rechte in Daegu haben ARD und ZDF schätzungsweise drei bis vier Millionen Euro bezahlt. Ursprünglich hatte die vom Weltverband IAAF beauftragte Agentur einen Betrag von 12 bis 15 Millionen Euro für zwei Titelkämpfe gefordert. [Peter Hübner/ar]
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