Der Präsident des Leichtathlethik-Verbandes (DLV) Clemens Prokop hat die ARD für den geplanten Kauf der Übertragungsrechte für Boxkämpfe kritisiert. Es sei unverständlich, dass für diese Veranstaltungen Geld keine Rolle spiele.
Bei der olympischen Kernsportart werde aber um jeden Euro geknausert, zitierte „Welt online“ den DLV-Präsidenten am Montagabend. Die ARD hatte die Fortsetzung des Vertrages mit der Sauerland Event GmbH bereits im Februar öffentlich gemacht. Am Freitag wurde durch eine bisher unbestätigte Meldung des „Spiegels“ bekannt, dass der Vertrag ein Volumen von 54 Millionen Euro umfasse (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Dafür werde der Sauerland-Stall von 2013 bis 2015 zehn bis zwölf Boxkämpfe pro Jahr für Das Erste organisieren.
Der Vertrag ist deshalb so prekär, da ARD und ZDF vor einigen Wochen aus Kostengründen die Übertragungsrechte für die Leichtathletik-WM in Südkorea und Russland, die 12 Millionen Euro kosten sollten, abgelehnt hatten.
WDR-Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi erklärte, dass der Vertrag mit Sauerland Event noch nicht gültig sei. Die Rundfunkräte von WDR, NDR und SWR müssten dem noch beipflichten. Bei so hohen Summen sei die Zustimmung der Rundfunkräte nötig. Bisher hatte nur der MDR-Rundfunkrat den Vertrag abgesegnet (DF berichtete). Hieronymi sagte weiter, dass die „Vertragsverlängerung teilweise kontrovers diskutiert und weiterer Klärungsbedarf gesehen wird“. [js]
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