Die US-Onlinevideothek Netflix hat seine Pläne nach Neuseeland zu expandieren fallen gelassen, weil dort zu wenige Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügen.
Lediglich 66 Prozent der neuseeländischen Haushalte hätten aktuell eine schnelle Internetverbindung, sagte der Produktmanager der Onlinevideothek, Brent Ayrey, auf der Industriemesse ITEX im neuseeländischen Auckland am Wochenende. Bei lediglich 4,4 Millionen Einwohnern sei dieser Wert zu gering: „Die Infrastruktur des neuseeländischen Internets lässt einen Markteinstieg derzeit nicht zu“, so Ayrey.
Als weiteres Problem nannte der Produktmanager die hohen Preise für Inhalte. In Neuseeland hätten zahlreiche Pay-TV- und VoD-Anbieter exklusive Verträge mit den größten Filmstudios geschlossen. Netflix müsste somit mehr als auf anderen Märkten für Filme und Serien zahlen, hieß es. „Für uns wäre es ideal, internationale Rechte für die weltweite Anwendung zu erwerben. Noch sind wir aber regional stark gebunden“, sagte Brent Ayrey.
Nachdem das Unternehmen im Jahr 1997 in den USA startete und dort mittlerweile über 23 Millionen Kunden zählt, war Netflix vor wenigen Monaten nach Südamerika expandiert. Im Oktober hatte der Onlineriese bekannt gegeben, ab dem kommenden Jahr auch auf den britischen Inseln mit Anbietern wie Lovefilm und Blinkbo konkurrieren zu wollen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Ein konkreter Termin für den Start ist derzeit noch nicht bekannt. [dm]
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