Die deutschen Landkreise setzen beim Breitbandausbau in den ländlichen Regionen auf eine konsequente Glasfaserkabelverlegung, die nicht am Bürgersteig endet.
Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, forderte am Montag in Berlin, die Glasfaser müsse tatsächlich bis ins Gebäude verlegt werden. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD wird zwar die Glasfaser als die einzig zukunftsfähige Breitbandtechnologie im Festnetzbereich bezeichnet. Das Papier lässt allerdings offen, ob tatsächlich durchgehend das Verfahren FTTB (Fibre To The Building) gemeint ist, also das Verlegen von Glasfaserkabeln bis ins Gebäude. Das Versprechen im Koalitionsvertrag wird durch das Wort „möglichst“ eingeschränkt: „Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus“.
Sager bewertete die Koalitionsvereinbarung zwar positiv. „Jetzt muss allerdings Dampf unter den Kessel, damit wir tatsächlich zügig eine flächendeckende Verfügbarkeit von Glasfaser erreichen können“, betonte der DLT-Präsident zugleich.
Bei dem Treffen am Montag berieten Vertreter der Landkreise mit der Unternehmensspitze von Vodafone Deutschland, wie der Ausbau von Glasfasernetzen vorangetrieben werden kann. Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter erklärte, über die Hälfte aller deutschen Firmen surfe nach wie vor mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde. „Und auf dem Land werden selbst solche Werte selten erreicht. Hier regiert – für Unternehmen und Bürger – noch viel zu oft Kriech-, statt Lichtgeschwindigkeit. Das wollen wir ändern.“
Immer mehr Landkreise und Gemeinden nähmen ihr Breitband-Schicksal selbst in die Hand, sagte Ametsreiter. „Das begrüßen wir. Und wollen als Partner helfen.“ Mit einem neuen Landkreis- und Gemeindemodell bringe Vodafone gemeinsam mit den Partnern Glasfaser fürs Land. Sein Unternehmen habe deshalb ein zwei Milliarden schweres Ausbauprogramm gestartet – für Gemeinden wie Gewerbegebiete. „Inzwischen rollen in zwei Dutzend Gewerbeparks mit 6000 Firmen bereits die Bagger für unsere Gigabit-Offensive.“
[dpa]
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