Netzbetreiber Willy.tel steckt in einer Sackgasse: Fehlende Tiefbaukapazitäten verhindern den für „Fiber to the home“ notwendigen Kabeltiefbau.
Das Hamburger Familienunternehmen Willy.tel zeigt sich ratlos. Man bekomme keine Firmen für den Kabeltiefbau ran, hieß es auf einem ANGA-Presseespräch in Berlin am 21.November. Die Kapazitäten seien bereits bis 2019 ausgelastet. „Wenn wir Gebiete neu erschließen, bauen wir immer mit Fiber to the home aus“, erklärte Bernd Thielk, Geschäftsführer von dem Netzbetreiber.
Hinzu komme, dass die Tiefbaupreise um 30 Prozent gestiegen sind. Aber vom Schritt des Bezahlen ist Willy.tel weit entfernt: „Von 55 Tiefbauunternehmen, die wir gerade angeschrieben haben, hat keines geantwortet“, schildert Thielk die missliche Lage. Wenn auf hunderttausenden Kilometern Glasfaser verlegt werden müssen, komme die Politik doch wieder ins Spiel: Die Genehmigungsverfahren dafür müssten deutlich vereinfacht werden, fordert er.
Andrea Huber, Geschäftsführerin des Kabelnetzbetreiberverbandes Anga sagte dazu, dass bei den wochenlangen Verhandlungen über ein erstmaliges Regierungsbündnis zwischen CDU, CSU, Grünen und FDP „der Betrag von 20 Milliarden Euro bis 2023 für den Glasfaserausbau im Gespräch gewesen“ sei. Um Investitionen in den Ausbau von Glasfaser- und andere Gigabit-Netze zu fördern, könne die Regulierung eines marktbeherrschenden Unternehmens reduziert werden. Diese Leitlinien müsse der politische Ordnungsrahmen berücksichtigen.
[PMa]
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