Die Online-Plattform der Sony-Spielkonsole PlayStation 3 hat sich nach dem Datendesaster offenbar schnell erholt. Die Besitzer der PS3 nutzen die Dienste nach der vorübergehenden Abschaltung wieder fast wie gewohnt.
„Wir haben in den USA bereits wieder 90 Prozent des Traffics auf dem Netzwerk, den wir vor dem Vorfall hatten, international sind es zwischen 85 und 90 Prozent“, sagte der Chef des Geschäftsbereichs für Unterhaltungselektronik, Kazuo Hirai, dem „Handelsblatt“ (Freitag).
Mitte April waren Unbekannte in die Sony-Netzwerke eingebrochen. Dabei wurden möglicherweise die Daten von mehr als 100 Millionen Kundenkonten gestohlen. Das Unternehmen schloss nicht aus, dass darunter auch Kreditkarten-Informationen waren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Die Kündigungen hätten pro Woche immer im einstelligen Prozentbereich gelegen, sagte Hirai. „Aber selbstverständlich müssen wir jetzt alles unternehmen, um dieses Vertrauen zu rechtfertigen.“ Derzeit werde eine komplette Bestandsaufnahme aller Systeme gemacht, die mit der Außenwelt kommunizierten, um sicherzustellen, dass es keine Schwachstellen gebe.
Der Nachfolger der mobilen Spielkonsole PSP, die PS Vita, werde als Plattform noch in diesem Geschäftsjahr in die Gewinnzone kommen. Das bedeute Hardware- und Softwareverkauf, Onlinedienste und Lizenzgebühren von Spieleherstellern zusammengenommen. Mit der Hardware alleine werde Sony im kommenden Geschäftsjahr schwarze Zahlen schreiben. „Ich werde nicht wieder vier oder fünf Jahre damit verbringen, ein Hardware-Geschäft zu sanieren“, sagte Hirai mit Blick auf die Erfahrungen bei der PlayStation 3. [ar/dpa]
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