Märchen sind bei ARD und ZDF offenbar so beliebt, dass keiner der beiden Sender darauf verzichten möchte: Nach der royalen Traumhochzeit in England steht auch der Grimmschen Sage vom „Aschenputtel“ eine Doppelausstrahlung bevor.
Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (aktuelle Ausgabe) berichtete, nahm das Zweite seine Version der zeitlosen Geschichte bereits am letztjährigen Heiligabend ins Programm. Der WDR hat unterdessen Ende Mai die Verfilmung im Rahmen der quotenträchtigen ARD-Reihe „Sechs auf einen Streich“ abgeschlossen. Schon in der Vergangenheit waren Märchen doppelt verfilmt worden. Das ZDF will jedoch nach eigener Darstellung versucht haben, die Produktionen untereinander abzustimmen.
So hat der Mainzer Sender laut einem Sprecher auf die Verfilmung von „Jorinde und Joringel“ verzichtet, weil die ARD das Grimm-Märchen bereits auf dem Produktionsplan hatte. Intern beklagt man beim ZDF, dass die ARD an Doppelverfilmungen festhalte. Bei der ARD heißt es, nicht alle Märchen seien vom ZDF qualitativ hochwertig verfilmt worden. Auch daher wolle man auf eigene Umsetzungen der Stoffe nicht verzichten.
Vor allem beim Märchen „Aschenputtel“ sehe man Potential, so ein ARD-Repräsentant. Zudem ließen „die wenigen Seiten im Märchenbuch viel Raum für neue filmische Interpretationen“. Das Budget der neuerlichen „Aschenputtel“-Verfilmung unter Federführung des WDR liegt laut ARD bei rund einer Million Euro. Kritiker sprechen bereits wieder von einer Gebührenverschwendung, lassen dabei aber außer Acht, dass auch in Hollywood Remakes und künstlichere Neuinterpretationen erfolgreicher Stoffe zum Alltag gehören[ar]
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