Die Sportjournalistin und Sport-Moderatorin der Tagesthemen, Julia Scharf, hat in einem Interview die Auswahlkriterien von Sport-Moderatorinnen durch die TV-Sender kritisiert. Aussehen sei häufig das einzig entscheidende Kriterium – der sportliche Hintergrund würde vernachlässigt werden.
In einem Interview mit dem Online-Portal „Der Westen“ vom Montag hat Sportjournalistin und Moderatorin Julia Scharf die Verantwortlichen für Sport-Sendungen im TV kritisiert. Als sehr bedenklich bezeichnete die studierte Sportwissenschaftlerin die Entwicklung von Frauen im Sportjournalismus. Demnach hätten einige Sender inzwischen die Tendenz, bei weiblichen Sportmoderatoren für Fernsehsendungen das Aussehen in den Vordergrund zu stellen. Der fachliche Background für den Sport bleibe dabei zu oft auf der Strecke, so Scharf.
Der Fokus sollte bei ernstzunehmenden Journalisten aber immer auf der Fachkompetenz liegen, fuhr sie fort. Dass es genügend Talente mit den benötigten Qualifikationen – unabhängig vom Geschlecht – in Deutschland gibt, davon ist Scharf überzeugt. Die Sender müssten nur, ähnlich wie die Fußballvereine, in ein gutes Scouting und eine gute Ausbildungsabteilung investieren. [hjv]
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