Kritik an Sparvorschlägen der Öffentlich-Rechtlichen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) gehen die am Freitag vorgelegten Sparvorschläge der öffentlich-rechtlichen Sender nicht weit genug. Für den Verband reichen kosmetische Eingriffe nicht aus, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu reformieren.

Am Freitag haben ARD, ZDF und Deutschlandradio den Bundesländern Vorschläge für Reformen der Finanzierung unterbereitet. Dabei will die ARD bis 2028 951 Millionen Euro einsparen und das ZDF 270 Millionen. Es sollen aber keine Sender geschlossen werden oder die teuren Verwertungsrechte für Sportveranstaltungen angetastet werden. 

Beide Sender wollen vor allem in den Bereichen Verwaltung und IT sparen. Dabei setzt das ZDF auf eine Strukturoptimierung und die ARD möchte die Kooperation der einzelnen Rundfunkanstalten verstärken. Für Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des VPRT, gehen diese Vorschläge nicht weit genug. Er verlangt eine präzise Auftragsdefinition für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die der heutigen privaten Programmvielfalt Rechnung trägt. Die Einsparungen bei Administration, Produktion und IT hält er wie bei jedem anderen Unternehmen für selbstverständlich.

Die Sparvorschläge waren notwendig geworden, da die Bundesländer den Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro stabil halten wollen, aber die Digitalisierung der Sender vorantreiben wollen. [jrk]

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13 Kommentare im Forum
  1. Also mittlerweile erweckt sich mir der Eindruck diese monstranzartigen Sparzwänge dem ÖRR gegenüber total hysterisiert daher kommen. Klar muss dort richtig gewirtschaftet und gehaushaltet werden mit unseren Geldern, aber das setzt auch funktionierende Kontrollgremien voraus. Diese sehe ich nur in Teilen befährigt, dort muss man ansetzen und die Kontrollgremien stärken, anstatt immer nur die Verantwortung bei den Senderverantwortlichen zu suchen, die ich hier mit sicher nicht freistellen will. Also etwas nüchterner und sachlicher diese Sparvorbehalte unseres ÖRR gegenüber vortragen. Wenn Kontrollen besser funktionieren, dann ist auch wieder mehr Balance bei den Finanzen gegeben. Aber auch in den Kontrollgremien gibts nicht genug Personal, um diese Komplexität unseres ÖRR-System mit samt der monetären Verteilung im genauen Blick zu haben. Und vor allen Dingen muss auch mit Sachkompetenz in den Gremien gearbeitet werden und ich befürchte, dass dort zwar Sachkompetenz vorhanden sein mag, aber diese dennoch wie überall anders auch klein geschrieben wird. Da muss man also ansetzen, als immer nur beim ÖR von "Sparen" zu faseln. Irgendwann gibts wieder nen Fehlbetrag, dann muss wieder erhöht werden. Dem kann man mit Konpetenz in Kontrollgremien entgegentreten, um die Balance des ÖRR-Haushaltes noch besser im Blick zu haben als jetzt. Das Sparen bei Kontrollinstanzen insgesamt muss aufhören und dort muss mehr investeiert werden, besonders - aber nicht nur - in Personal.
  2. Sparen gerade im IT-Bereich? Nicht sehr zukunftsorientiert muss ich feststellen! IT wird auch für unsere Öffentlich-Rechtlichen Sender immer wichtiger und genau dort will man Einsparungen vorhnehmen. Wenn ich in der Mediathek die Livestreams anschaue, gibt es dort erheblichen Nachholbedarf und der wird sicher nicht Einsparungen in genau dem Bereich, der für die zukünftige Weiterentwicklung essentiell ist, zu bewerkstelligen sein. Und den VPRT kann man in dieser kritik nur bedingt ernst nehmen, finde ich. Der hat seine eigenen Baustellen an der er zu arbeiten hat. Also erst vor der eigenen Tür kehren, bevor man seinen Nachbarn dazu anhalten will. Dieses ständige "buffern" und "endlosbuffern" muss endlich mal angegangen werden von der ÖRRTV-IT und auch muss dort in den Livestreams endlich mal ein HD-Bild vorhanden sein. Mir wird besonders die IT bei den ÖR immer noch zu stiefmütterlich behandelt - sprich gerade die Zukunftsfähigkeit des ÖR geradezu in Frage gestellt mit der Kürzung in der IT.
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