Dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) gehen die am Freitag vorgelegten Sparvorschläge der öffentlich-rechtlichen Sender nicht weit genug. Für den Verband reichen kosmetische Eingriffe nicht aus, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu reformieren.
Am Freitag haben ARD, ZDF und Deutschlandradio den Bundesländern Vorschläge für Reformen der Finanzierung unterbereitet. Dabei will die ARD bis 2028 951 Millionen Euro einsparen und das ZDF 270 Millionen. Es sollen aber keine Sender geschlossen werden oder die teuren Verwertungsrechte für Sportveranstaltungen angetastet werden.
Beide Sender wollen vor allem in den Bereichen Verwaltung und IT sparen. Dabei setzt das ZDF auf eine Strukturoptimierung und die ARD möchte die Kooperation der einzelnen Rundfunkanstalten verstärken. Für Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des VPRT, gehen diese Vorschläge nicht weit genug. Er verlangt eine präzise Auftragsdefinition für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die der heutigen privaten Programmvielfalt Rechnung trägt. Die Einsparungen bei Administration, Produktion und IT hält er wie bei jedem anderen Unternehmen für selbstverständlich.
Die Sparvorschläge waren notwendig geworden, da die Bundesländer den Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro stabil halten wollen, aber die Digitalisierung der Sender vorantreiben wollen. [jrk]
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