Im Zuge des Ukraine-Krieges haben sich die geschäftlichen Aussichten für die Elektroindustrie für die kommende Zeit verfinstert.
Die Auftragsbücher der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben sich vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine weiter gefüllt. Der Wert der Orders lag im Februar 8,6 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie der Branchenverband Zvei am Freitag mitteilte. „In den ersten beiden Monaten dieses Jahres zusammengenommen nahmen die Auftragseingänge um 15 Prozent zu“, berichtete Zvei-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. „Erste etwaige Auswirkungen des Ukraine-Kriegs werden sich zeigen, sobald die Daten für den März vorliegen.“
Die Geschäftsaussichten der Unternehmen trübten sich bereits deutlich ein. Zwar hätten die Firmen die aktuelle Lage im März nochmals leicht besser beurteilt als im Vormonat, „die allgemeinen Geschäftserwartungen brachen jedoch ein und fielen erstmals seit Juni 2020 wieder in negatives Terrain“, sagte Gontermann. „Neun von zehn Firmen berichten zudem weiter von Versorgungsengpässen, die sich infolge des Kriegs noch verschärfen könnten.“
Materialknappheiten und Lieferengpässe belasteten bereits vor Kriegsbeginn die Produktion in der Elektroindustrie. Dennoch zog diese im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent an. Der Branchenumsatz kletterte um 11,7 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres summierte sich der Umsatz auf 33,0 Milliarden Euro und lag damit 12,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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