Vor einem gemeinsamen Online-Jugendangebot von ARD und ZDF hat Mediakraft-Präsident Christoph Krachten nach eigenen Angaben keine Angst. Das klassische Konzept eines TV-Veranstalters lässt sich seiner Meinung nach im Internet nicht für eine junge Zielgruppe umsetzen. Diese sei schon längst andere Modelle gewohnt.
Wird ein Online-Jugendangebot von ARD und ZDF zur Konkurrenz für bestehende Plattformen privater Anbieter im Netz? Zumindest bei Mediakraft, dem größten Vermarktungsnetzwerk für Youtube-Kanäle in Deutschland, sieht man der herannahenden öffentlich-rechtlichen Konkurrenz gelassen entgegen. Auf dem Fernsehgipfel der Medientage München gab sich Mediakraft-Präsident Christoph Krachten, auf das geplante Jugendportal von ARD und ZDF angesprochen, selbstbewusst.
„Mit tun die 45 Millionen Euro an Gebührengeldern leid, die dafür aufgewendet werden sollen“, so Krachten. Ein TV-Sender für Jugendliche könne seiner Meinung nach im Internet nicht wirklich funktionieren, da es die jungen Menschen, etwa von Youtube, bereits gewohnt sei, selbst als Content-Produzenten aufzutreten. Auf offenen Videoplattformen bräuchten diese keine Sender, die ihnen bei der Ausgestaltung ihrer Formate reinreden würden.
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor entgegnete dieser Kritik, dass man sich bei ARD und ZDF natürlich bewusst sei, dass nun ein neues Konzept gebraucht werde, um den Online-Jugendkanal umzusetzen. Das bisherige trimediale Konzept sei dafür untauglich. Ähnlich hatte sich am Mittwochvormittag bereits BR-Intendant Ulrich Wilhelm in einem TV-Interview geäußert. [ps]
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