Der deutsche TV-Hersteller Loewe kämpft weiter ums Überleben. Hilfe verspricht nun ein neuer Partner aus China, der Zugang zu neuen Technologien und dem chinesischen Markt ermöglichen soll. Was allerdings noch fehlt, ist ein neuer Geldgeber.
Der angeschlagene TV-Gerätehersteller Loewe hat einen strategischen Partner gefunden. Mit dem chinesischen Fernsehproduzenten Hisense International sei am Mittwoch ein weitreichendes Kooperationsabkommen unterzeichnet worden, teilte Loewe vor einer außerordentlichen Hauptversammlung in Berlin mit. Ziel sei es, Synergien bei Einkauf, Produktion, Entwicklung und Vertrieb zu heben.
Loewe mit Sitz im fränkischen Kronach steht seit dem 17. Juli unter gerichtlichem Gläubigerschutz. Der Schutzschirm, der eine Sanierung in Eigenregie ermöglichen soll, kann laut Gesetz maximal drei Monate aufrechterhalten werden. In dieser Zeit muss die Gesellschaft frisches Kapital auftreiben. Sonst droht die Insolvenz. Zu einem möglichen Geldgeber teilte Loewe zunächst nichts mit. Es wurde erwartet, dass Vorstandschef Matthias Harsch auf der Hauptversammlung seinen Rettungsplan erläutert.
Die Partnerschaft mit Hisense soll es Loewe nach Darstellung des Unternehmens ermöglichen, auch im preisgünstigeren Einstiegssegment Geräte mit neuester Technologie anzubieten. Damit entstünden neben dem Fachhandel als bisher wichtigstem Vertriebspartner neue Chancen in den Flächenmärkten im In- und Ausland, hieß es. Hisense werde Loewe dauerhaften Zugang zur neuen TV-Panel-Technologie ermöglichen und dem deutschen Unternehmen den chinesischen Markt öffnen. Hisense könne im Gegenzug das Vertriebsnetz von Loewe in Westeuropa nutzen. [dpa/fm]
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