Wolfram Winter, bisheriger Premiere Star Geschäftsführer, wird zum Senior Vice President Distribution Development bei Sky Deutschland. Eigentlich wäre es nur eine kurze Randnotiz, denn das Programmpaket Premiere Star ging in der Neupaketierung Sky Welt Extra auf.
Doch für die Zukunft von Sky steckt weit mehr dahinter, sachlich und vor allem personell. Wolfram Winter konnte in der jüngsten Vergangenheit nicht nur den Sky Vorgänger durch eine geschickte Bündelung von Programmen und mit einer Schar von Minderheitsgesellschaftern zum schnellen Erfolg führen.
Nebenbei glänzte der Star mit Projekten wie dem Mira-Award, dem einzigen Fernsehpreis unter Einbeziehung des immer wichtiger werdenden deutschen Pay-TVs sowie weiteren öffentlichkeitswirksamen Projekten, die der seinerzeit angeschlagenen Marke Premiere eine Überlebenschance in der positiven Berichterstattung sicherten. Inzwischen ist das Mitarbeiter-Team des einstigen Spartenpakets Premiere Star von Sky Deutschland übernommen worden, in der neuen Sky-Firmenstruktur aufgestiegen oder gar zu Chefs bei erfolgreichen Pay-Kanälen geworden.
Über Wolfram Winter wurde hingegen wöchentlich in der Branche spekuliert. Bleibt er? Bleibt er nicht? Fliegt er raus? Nun, irgendetwas muss es gewesen sein, dass Sky-Chef Marc Williams an ihm festhielt. Vielleicht zeigte Wolfram Winter einfach weiterhin Profil und das kann er gut. Ab sofort ist er Senior Vice President Distribution Development. Also gänzlich neue Wege für den deutschen TV-Markt? Das scheint gar nicht notwendig. Und dennoch: Bei Sky hat man verstanden, dass ein weiterer deutscher „Macher“ in die Führungsmannschaft gehört: Ein Marktkenner, der ganz sicher mehr als nur den Charme von Hollywood aufgrund seiner Historie bei Universal im Gepäck hat. Ein Medienprofi, der weit mehr darstellt als die sonst scheinbar glamourösen Typen der Münchner Bussi-Bussi-Schickeria. Und ein Manager, der im Übrigen noch genau weiß, was auf den Programmen der Wettbewerber gerade läuft und vor allem warum. Wolfram Winter polarisiert diejenigen, die ihn kennen. Aber selbst seine Neider sprechen von pragmatischer Denkweise, mutigen Statements und einem Lobbyisten des deutschen Pay-TVs. Das klingt zumindest nicht allzu verwerflich und gesteht ihm Ecken und Kanten zu.
Jetzt soll er das Thema Kabel für Sky voranbringen. Ein Geschäftsfeld, in dem Premiere viel bezahlt und bisher wenig verdient hat. Auch hier wird der neue „Skywalker“ kämpfen und kämpfen müssen. Hoffen wir, dass man ihm zuhört, denn er hat tatsächlich etwas zu sagen – nicht nur im Unternehmen Sky. [th]
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