Gegensätzlicher könnten die Entwicklungen kaum sein. Was bei den Privatsendern im ersten Augenblick zu Jubel verleiten könnte, kann auch relativ schnell wieder verstummen.
40 deutsche Fernsehsender werben um Werbung. So paradox es klingen mag, auf den „Screenforce Days“ in Köln ist ab heute Händeschütteln und Klinkenputzen angesagt. Die privaten Sender sind auf die Werbung angewiesen und verbuchten zuletzt satte 4,5 Milliarden Euro Einnahmen. Das lässt sich natürlich gut an.
Doch das Lachen könnte den (Privat-)Fernsehmachern bei der Analyse der Marktanteile schon bald im Halse stecken bleiben. Diese laufen seit Jahren stetig zurück. Satte zehn Prozent hat die Branche in den letzten fünf Jahren hauptsächlich Richtung Internet und nicht-linearem Fernsehkonsum verloren.
Das Anfangs angesprochene Paradoxum, des Buhlens um Werbetreibende, wird noch widersprüchlicher, wenn man bedenkt, dass dabei die höchsten Preise aller Zeiten gefordert werden. Obwohl doch offensichtlich weniger Menschen zuschauen. Quoten belegen das ebenso wie der erwähnte, sinkende Marktanteil.
Die geballte Präsenz auf den Kölner „Screenforce Days“ bezeugt, dass das Privatfernsehen weiter um gute Preise kämpft, gleichzeitig miteinander und gegeneinander. Was wiederum paradox erscheint. [André Beyer]
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