Kolumne: Beendet die Wahl zur heißesten Sportmoderatorin

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Unser Kolumnist traute seinen Augen nicht, als er von der Wahl zur heißesten Sportmoderatorin las. Warum solche Umfragen absolut unnötig sind, hat er in der neuen Kolumne festgehalten.

In der vergangenen Woche wurde das Ergebnis einer Umfrage im Netz geteilt. Es ging darum, welche Sportmoderatorin die „heißeste“ in ganz Deutschland ist. Gewonnen hat Laura Wontorra, die aktuell bei Sport1 arbeitet. Nicht nur, dass so eine Umfrage absolut subjektiv ist, sie ist auch noch selten dämlich. Denn so wird eine Sportmoderatorin vor allem auf ihr Aussehen reduziert und das sollte im Jahre 2016 eigentlich nicht mehr der Fall sein.

Viele Sportmoderatorinnen kämpfen tagtäglich darum, in ihren Jobs respektiert zu werden. Sie arbeiten hart, müssen teilweise sogar härter arbeiten als die Männer, um entsprechende Anerkennung zu erhalten. Natürlich muss eine Frau, die vor der Kamera arbeiten möchte, eine gewisse Ausstrahlung und auch ein bestimmtes Aussehen haben. Es wäre auch naiv zu denken, dass Senderverantwortliche einzig nach Kompetenz einstellen. Und doch gibt es in Deutschland genug Sportmoderatorinnen, die mit viel Leidenschaft und Know-how beweisen, dass sie es genauso, teilweise sogar noch besser können als viele Männer.

Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob eine Frau oder ein Mann eine Sport-Sendung moderiert. Ich lege Wert auf sicheres Auftreten, gutes Nachhaken, einfach ein Gefühl für den Sport. Blicke ich auf die Facebook-Seiten einiger Sportmoderatorinnen, lese ich regelmäßig Dinge wie „Du bist hübsch“, „du siehst heiß aus“, „ich will dich heiraten“. Das sind Dinge, die im Grunde aufzeigen, wie viel Arbeit noch geleistet werden muss, damit Frauen in dieser Branche wirklich respektiert werden. Vieles ist oberflächlich, beschäftigt sich nicht mit der Person, echte Interaktionen sind nicht möglich. Das ist nichts anderes als mangelnder Respekt vor der Sportmoderatorin sowie deren Arbeit. Natürlich provozieren es einige, sehen die sozialen Medien auch als Tool für Aufmerksamkeit, benötigen es vielleicht auch als Bestätigung. Dies hilft dem Standing der „Sportmoderatorin“ natürlich nicht wirklich, aber oft den eigenen Interessen.

Ich bleibe dennoch bei der Meinung, dass sich gute Arbeit auszahlt. Wenn man etwas nicht kaufen kann, dann ist es Respekt. Respekt muss man sich durch gute Leistungen und Authentizität erarbeiten. Wir haben in diesem Land tolle Sportmoderatorinnen. Wer aber ernsthaft denkt, diese auf ihr Aussehen reduzieren zu müssen, der hat absolut nichts verstanden. So lange es eine Relevanz hat, ob ein Mann oder eine Frau in der Sportberichterstattung zu sehen ist, läuft etwas schief. Wichtig ist, dass ein guter Job gemacht wird. Dies ist das einzige Kriterium, auf das es wirklich ankommt. [Eine Kolumne von Florian Hellmuth]

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12 Kommentare im Forum
  1. Ist das wirklich das drängendste Problem aktuell im Netz, chieff? Zumal die Damen nachweislich aufgrund ihrer "optischen Qualitäten" überhaupt erst eingestellt werden...
  2. Es ist ein Thema, dass in den letzten Tagen einige beschäftigt hat, jepp. Zudem tagtäglich die Sportmoderatorinnen. Von daher finde ich es wichtig, auf solche Themen hinzuweisen, darüber zu schreiben. Zudem "nachweislich" sag ich lieber nix. Aber genau das ist dieses genannte Problem.
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