Mit XG-Fast will die Telekom in Sachen Geschwindigkeit Glasfaser Konkurrenz machen. Für Helmut Kohl, Präsident des Telecom e.V., kann diese Technologie jedoch nicht mit Glasfaser mithalten, zumal die Leistungsfähigkeit von Kupfer am Ende angekommen sei.
Anfang Februar gab die Deutsche Telekom bekannt, dank XG-Fast in Labortests auch über Kupfer Geschwindigkeiten von bis zu 11 Gbit/s erreicht zu haben und damit auch über vorhandene Leitungen Glasfasergeschwindigkeiten erreichen zu können. Für Helmut Kohl, Präsident des Telecom e.V., ist das jedoch Augenwischerei, wie er im Gespräch mit der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER erklärt.
So könnten die hohen Geschwindigkeiten nur über sehr kurze Distanzen von50 Metern erzielt werden, was einen Ausbau von Glasfaser bis zumGebäude (FTTB) zur Vorraussetzung machen würde. „G-Fast, mehr aber nochXG-Fast, als Kupfertechniken zu präsentieren, die die weitere Nutzungdes Kupferanschlussnetzes der Telekom ermöglichen, ist gewolltirreführend“, kritisiert Kohl.
Des Weiteren würde die Telekom mit dieser Technologie dem Kunden eine Bandbreitenobergrenze vorschreiben, obwohl der Bedarf bei jedem Kunden anders ausfällt. Da zudem mit dem bisherigen Vectoring-Plan 80 Prozent der Bevölkerung mit Glasfaser bis zu den Verteilern versorgt werden sollen, für XG-Fast jedoch Glasfaser bis zum Gebäude nötig wäre, scheinen solche Aussagen für Kohl „eher Nebelkerzen für die Öffentlichkeit zu sein, die diese glauben machen soll, die Telekom sei mit ihrer Kupferveredelungs-Strategie auf dem richtigen Weg.“
Das komplette Interview mit Helmut Kohl lesen Abonnenten in derwerktäglichen Business-to-Business-Publikation DIGITAL INSIDER, die esim Abo unter Heftkaufen.de und per Mobile-App für iOS und Android gibt. [buhl]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com