Die Telekom ist einem Monopol zum Vectoring seit dem Entwurf der Bundesnetzagentur sehr nah. Dabei ist die Technologie, wie auch ihr potenzieller Nachfolger laut Helmut Kohl, Präsident des Telecom e.V., bereits überholt.
Der von der Bundesnetzagentur vorgelegte Entscheidungsentwurf zum Vectoring im Nahbereich bringt die Deutsche Telekom dem angestrebten Monopol, wenn auch mit Einschränkungen, sehr nah. Die Wettbewerber sehen die Pläne weiter kritisch und die Technologie, die auf den alten Kupferleitungen basiert, als veraltet und nicht zukunftssicher an. Auch Helmut Kohl, Präsident des Telecom e.V., sieht die Technologie und auch den angekündigten Nachfolger Super-Vectoring im Gespräch mit der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER kritisch.
Zwar wird für das Super-Vectoring eine Bandbreite von bis zu 200 Mbit/s über 300 Meter prognostiziert. „Danach aber gibt es in einigen Ländern bereits im Feldversuch G.fast mit bis zu 1 Gbit/s Summenbandbreite und einstellbarer Symmetrie Up/ Down über maximal 250 Meter“, erklärt Kohl. Und ergänzt: „Mit Supervectoring, und dazu steht die Telekom unseres Wissens nach noch, würde in Deutschland eine im Grundsatz bereits veraltete Technik eingesetzt, die die Länder wie die Schweiz, Österreich oder Großbritannien mit G.fast einfach überspringen.“
Angesichts einer erwarteten Einführung von Super-Vectoring nicht vor Mitte 2016 und des fast gleichzeitigen Starts von G.fast ist sich Kohl sicher: „Vectoring ist überholt, selbst Supervectoring wurde bereits durch G.fast überholt. Grundsätzlich sind aber alle Kupferveredelungen nur ein teures Zeitschinden, bevor Glasfaser auf jeden Fall ausgebaut werden muss.“
Das komplette Interview mit Helmut Kohl lesen Abonnenten in der werktäglichen Business-to-Business-Publikation DIGITAL INSIDER, die es im Abo unter Heftkaufen.de und per Mobile-App für iOS und Android gibt. [buhl]
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