Der Plan der Telekom zum Breitbandausbau sieht neben dem Vectoring auch den Ausbau des mobilen Internets über LTE vor. Laut Helmut Kohl, Präsident des Vereins Telecom, wird dieses Angebot den Bedürfnissen der Verbraucher aber nicht gerecht.
Der von der Bundesregierung geplante flächendeckende Breitbandausbau mit mindestens 50 Mbit/s soll vor allem über Glasfaserkabel und, zumindest durch die Deutsche Telekom, die Vectoring-Technologie geschafft werden. Dort, wo die Versorgung so nicht gewährleistet werden kann, ist der Ausbau des mobilen Internets über LTE geplant. Ein Plan, der bei Helmut Kohl, Präsident des Telecom e.V., nur auf wenig Gegenliebe stößt: „Das LTE-Angebot wird mit dem wachsenden Bedarf nicht Schritt halten“, so Kohl in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER.
Vor allem die Tatsache, dass LTE von den Nutzern geteilt wird, sieht Kohl als Hindernis für den Ausbau des schnellen Internets. „Schon heute sind 100 Mbit/s geteilt durch drei gleichzeitig aktive Kunden weniger als 50 Mbit/s – eine Milchmädchenrechnung, die wir auch Politikern zutrauen sollten.“ Außerdem würden die Bandbreiten zum Rand der Funkzellen abfallen.
Auch sieht Kohl aus wirtschaftlicher Sicht nur wenig Grund, die unterversorgten Gebiete auszubauen. Ein Nachrüsten der weißen Flecken sei nicht vorgeschrieben und würde auch von niemanden umgesetzt, da dort wenig Geschäft zu machen sei. „Der Zug ist für die betroffenen nicht versorgten Gebiete abgefahren, jetzt muss dort niemand mehr LTE ausbauen“, so der Telecom-Präsident.
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