Die Nachforschungen des „Team Wallraff“ beschäftigen weiter die Gerichte. Neben den Marseille- haben nun auch die Helios-Kliniken ein Ausstrahlungsverbot einer Sendung über das Unternehmen erwirkt.
Wie es wirklich in Deutschlands Krankenhäusern zugeht, wollte das „Team Wallraff“ in zwei Beiträgen seiner gleichnamigen RTL-Sendung herausfinden. Die Ergebnisse zogen gerade bei den betroffenen Kliniken heftige Kritik nach sich, sogar die Gerichte wurden sowohl von den Marseille- als auch den Helios-Kliniken bemüht. Und zum wiederholten Mal entschied ein Gericht zu Gunsten der klagenden Kliniken. Denn wie die Helios-Kliniken am Montag bekannt gaben, darf der Beitrag „Wenn Krankenhäuser gefährlich werden“ nicht mehr ausgestrahlt werden.
Dies entschied das Landgericht Hamburg, das eine Unterlassungsverfügung erlassen hat. Eine als Praktikantin getarnte Reporterin hatte in einem Klinikum in Wiesbaden heimlich zu dem Thema recherchiert und Aufnahmen gemacht. Laut Dr. Francisco De Meo, Vorsitzender der Helios Geschäftsführung, würden diese Aufnahmen einen ungerechtfertigten Eingriff in die Privatsphäre von Patienten und Mitarbeitern darstellen und seien zudem reißerisch und würden keine Missstände aufzeigen. Dieser Argumentation sind die Richter gefolgt.
Die Helios-Kliniken hatten bereits im Januar das Vorgehen des „Team Wallraff“ kritisiert. Auch die Marseille-Kliniken waren gegen Beiträge der Sendung gerichtlich vorgegangen und hatten so die vorübergehende Verbannungen eines Beitrags vom Sommer 2015 erwirkt sowie per einstweiliger Verfügung RTL untersagt, zu behaupten, die Bewohner seien unterernährt gewesen. [buhl]
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