Ob Meister Proper, Käpt’n Iglo oder Frau Antje aus Holland: Klassische Werbefiguren können einpacken. Denn die meisten Unternehmen setzen inzwischen auf ihre eignen Mitarbeiter als Unternehmensbotschafter.
Das berichtete das „Handelsblatt“ am Dienstag. Demnach spielen in der TV-Werbung seit einiger Zeit immer häufiger echte Kunden und Mitarbeiter eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der Markenbotschaft. Bei Obi singt man gemeinschaftlich über Gartenmöbel und Heckenpflanzen im Chor, Fielmann lässt echte Kunden zu Wort kommen und bei dem Telefonanbieter 1&1 lädt Abteilungsleiter Marcell D’Avis dazu ein, ihm eine E-Mail zu schreiben.
Vertrauen schaffen, heißt das Ziel der Kampagnen der Neuzeit. Und das wäre nicht durch Testamonials wie Herrn Kaiser oder Frau Feldbusch möglich, sondern nur durch echte Menschen. „Die Kunden haben mehr Macht als früher. Sie sind aufgeklärter und lassen sich nicht mehr ohne weiteres hinters Licht führen“, erklärte Marc Sasserath, Partner der Markenberatung MMS den Wandel und kritisierte zugleich, dass die meisten Kampagnen noch immer nicht konsequent genug seien. Etwa wenn ein Model eine Kundin auf der Suche nach der passenden Versicherung spiele. Dennoch: Die Unternehmen hätten begriffen, wo das Problem liege. Werbefilme müssten heute einfach rauer und die handelnden Personen realer wirken, um glaubwürdig zu sein. [mg]
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