
Leipzig – Infolge der Abwanderung von Gebührenzahlern hat MDR-Intendant Udo Reitervon der Gebührenkommission KEF gefordert, Einnahmeverluste des Senders infolge von Abwanderung als Ausgleichsbedarf anzuerkennen.
Pro Jahr wanderten rund 70 000 Bürger aus dem Sendegebiet (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) ab, schrieb Reiter in einem der evangelischen Pressagentur epd vorliegenden Brief an den Vorsitzenden der zuständigen KEF-Arbeitsgruppe, Reiner Dickmann. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ist die dafür zuständige Stelle. Dem Sender entstehe infolge des Wegzugs von Gebührenzahlern eine Einnahme-Einbuße in Höhe von ungefähr 4,5 Millionen Euro, so Reiter. Dies sei „eine Folge der deutschen Wiedervereinigung“.
KEF-Mitglied Dickmann sagte gegenüber der Frankfurter Rundschau, die Sender müssten sich auf vorhersehbare Entwicklungen in ihrem Sendegebiet einstellen. Dazu gehöre auch die Bevölkerungsentwicklung. Im Falle des MDR sei „Selbsthilfe gefragt“.
Die Zeitung beruft sich auch auf den ARD-Vorsitzenden Fritz Raff. Der habe bei einem Gespräch in Saarbrücken keine Bereitschaft erkennen lassen, dass der Senderverbund im Rahmen eines ARD-internen Strukturausgleichs dem MDR mehr als bisher zukommen lassen könnte. [mg]
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