
München – Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat den Satellitenbetreiber Astra zum freiwilligen Verzicht auf Ausstrahlung zahlreicher Sex-Sender bewegt. Künftig will die KJM stärker auf Dialog mit den Unternehmen und freiwillige Jugendschutz-Vorkehrungen setzen.
In der Vergangenheit haben sich nach Angaben der KJM immer wieder Zuschauer über sogenannte „erotische Standbildkanäle“ beschwert. Kern der Beschwerden war, dass ausländische Anbieter via Satellit erotische oder pornografische Inhalte unverschlüsselt ausstrahlen. Da ausländische Anbieter nicht an den deutschen Rechtsrahmen gebunden sind, erarbeiteten die KJM und Astra eine entsprechende Vereinbarung, die insgesamt knapp 40 „jugendschutzrechtlich problematische“ Angebote betrifft: Mit Anbietern frei empfangbarer Erotik-Inhalte sollen keine Verträge mehr abgeschlossen werden, bestehende Angebote bis Ende 2011 auslaufen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Nach Ansicht des KJM-Vorsitzenden Wolf Dieter Ring wird es das Problem unverschlüsselter Erotik-Inhalte auch in Zukunft geben: „Im Zuge der Globalisierung haben wir im Jugendschutz immer wieder den Fall, dass aufgrund weltweit unterschiedlicher Gesetzeslagen und Wertvorstellungen auch in Deutschland Inhalte frei zugänglich sind, die nicht den Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags genügen“, sagte Ring. Daher wolle die KJM in Zukunft noch stärker auf Dialog mit den Unternehmen und freiwillige Jugendschutz-Vorkehrungen setzen. Die gemeinsame Initiative mit Astra habe Vorbildcharakter. [cg]
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