KJM rügt Jugendschutzverstoß bei „Galileo“

Das Wissensmagazin „Galileo“ hat sich eine Rüge der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) eingehandelt. Beanstandet wurde ein Beitrag, in dem es um das Festfrieren von Zungen an Metallstangen geht.

Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat im zweiten Halbjahr 2014 insgesamt 18 Verstöße gegen die Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) im Rundfunkbereich festgestellt. Spitzenreiter waren dabei die Sender der Mediengruppe ProSiebenSat.1.

Beanstandet wurde neben Sendungen wie „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ und die TV-Serie „Die Borgias“ unter anderem auch das Wissensmagazin „Galileo“. In einer Sendung um 19.05 Uhr hatte der ProSieben einen Beitrag gezeigt, in dem sich die Reporter damit befassten, was passiert, wenn man seine Zunge an eine vereiste Metallstange hält. Dabei wurden Internetvideos ausgestrahlt, die Menschen in misslicher Lage zeigten.
 
Der Beitrag hätte dabei mit einer gewissen Sensationslust und Schadenfreude gespielt und nicht auf Verletzungsgefahren hingewiesen oder vor Nachahmung gewarnt. Im Gegenteil: Im Anschluss an den Beitrag seien die Zuschauer aufgefordert worden, eigene Videos zu drehen, damit man weiterhin etwas zu lachen habe. Die KJM erachtete den Beitrag als entwicklungsbeeinträchtigend für Kinder unter zwölf Jahren.
 
Weitere Rügen handelten sich ProSieben für eine Ausgabe der Sendung „Steven liebt Kino“ und Sophia TV für einen Beitrag im Rahmen der Sendung „Brennpunkt Erde“ ein. In beiden Fällen stellte die KJM ebenfalls Entwicklungsbeeinträchtigungen für Unter-12-Jährige fest. Wegen Entwicklungsbeeinträchtigungen für Jugendliche unter 16 Jahren wurden VIVA, Sat.1, N24 und in zwei Fällen ProSieben Maxx gerügt. Betraft werden die Verstöße – je nach Schwere – mit Beanstandungen, Untersagungen und/oder Geldbußen. [ps]