Die langjährige rechte Hand von Medienmogul Leo Kirch, Jan Mojita, hat sich knapp zehn Jahre nach dem Zusammenbruch der Kirch Media einen weiteren Baustein aus dem früheren Medienimperium seines Mentors einverleibt.
Wie die „Financial Times Deutschland“ in ihrer Dienstagsausgabe berichtete, übernahm Mojito am Wochenende die KM Materialwirtschafts GmbH, die mit zwölf Mitarbeitern für die komplette Verwaltung von Kirchs berühmter Filmbibliothek verantwortlich zeichnet. Das bestätigte Michael Jaffé, Insolvenzverwalter der Kirch Media, am Sonntag.
Der Handel mit Filmrechten legte den Grundstein für das Medienimperium des im Juli 2011 verstorbenen Würzburgers. 1956 erwarb Kirch die deutschen Kinorechte am Fellini-Film „La Strada“ und wurde danach zum einflussreichsten Filmhändler der Welt, bevor er sich ab 1984 Investments in Fernsehsender wie Sat.1, Pro Sieben und Premiere zuwandte.
Mojito übernimmt im Zuge des Abkommens die Verantwortung für die Pflege der Filmrollen aus dem Kirch-Archiv, die nach wie vor am ehemaligen Konzernsitz in Unterföhring bei München eingelagert sind. Der Medienmanager bezeichnete den Erwerb als Teil der konsequenten Fortführung des Lizenzgeschäfts der Kirch Media und „Zeichen des Vertrauens“. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Laut „FTD“ soll nur ein „unwesentlicher Betrag“ geflossen sein.
Mojito hat nach dem Zusammenbruch des Kirch-Imperiums mit seiner eigenen Produktionsfirma Eos internationale TV-Events wie „Borgia“, „Napoleon“ und „Dresden“ realisiert. Neben der KM Materialwirtschaft GmbH gehören bereits die früheren Kirch-Töchter Unitel (klassische Musik) und Beta Film (Filmarchiv) zu seinem Firmenimperium. 2005 gründete er mit Kirch Media die nationale Filmbibliothek Kineos, in der die deutschen Free-TV-Rechte an insgesamt 8000 Produktionen verwaltet werden. [dpa/ar]
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