Das Oberlandesgericht München drückt im Kirch-Prozess gegen die Deutsche Bank aufs Tempo. Richter Guido Kotschy hat für den 13. Juni die nächste Verhandlung angesetzt.
Der Jurist will nicht abwarten, bis der Bundesgerichtshof (BGH) über eine Beschwerde der Deutschen Bank entscheidet, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.
Der BGH könnte, wenn er der Beschwerde stattgibt, den Fall von einem anderen Richter des Oberlandesgerichts neu aufrollen lassen. Eine Entscheidung darüber wird aber nicht vor 2014 erwartet. Kotschy will den Fall Kirch offenbar unbedingt noch abschließen. Deshalb hat er seinen Ruhestand, der eigentlich in diesem Herbst begonnen hätte, um zwei Jahre verschoben.
Der Richter hatte die Deutsche Bank Ende 2012 zu einer Schadensersatzzahlung an die Erben des Medienunternehmers Leo Kirch verurteilt. Sie werfen dem früheren Bankchef Rolf Breuer vor, er habe die Insolvenz des Medienkonzerns verursacht, weil er in einem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt hatte. Gutachter sollen nun die Schadenshöhe ermitteln. Im Juni wird zunächst verhandelt, welche Prüfer zum Zuge kommen. Noch in diesem Jahr könnte Kotschy eine oder mehrere Expertisen in Auftrag geben. [fp]
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