Kirch-Flirt mit der DFL: Premiere bewahrt Ruhe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Premiere lässt sich von den Gerüchten über einen Einstieg Kirchs in die Bundesliga-Vermarktung nicht beirren. Das Ziel des Münchener Pay-TV-Anbieters heißt weiterhin mehr Exklusivität.

„Premiere verhandelt mit jedem, der die Rechte hat, für die wir uns interessieren“, erklärte Carsten Schmidt, der für Sport zuständige Vorstand bei Premiere, der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ).

Nach außen hin wird also keine Scheu vor dem ehemaligen Premiere-Besitzer Leo Kirch gezeigt. Deswegen rückt Premiere auch öffentlich nicht von der Taktik ab, starkes Interesse an einer Bundesliga zu zeigen, die aber ihre Free-TV-Ausstrahlungen verschieben soll.
 
„Wenn die ersten Berichte am Samstag im Free-TV erst ab 22 Uhr gesendet werden, dann sind wir zu deutlichen Zugeständnisse am Rest des Wochenendes bereit“, macht der Premiere-Vorstand erneut einen Kompromissvorschlag gegenüber der Deutschen Fußball Liga (DFL), welche die Interessen der 36 Profivereine aus den beiden Bundesligen vertritt.
 
Diese Kompromissbereitschaft kommt nicht von ungefähr: Bei der letzten Rechtevergabe bot Premiere das meiste Geld, stellte dabei aber sehr hohe Anforderungen. Zu hoch, wie die DFL aus Rücksicht auf die Fans und Sponsoren entschied und daraufhin die Rechte an den Konkurrenten Arena vergab. Und auch dieses Mal besteht die DFL auf die frühe Sportschau – zumindest vorerst.

„Premiere hat insgesamt acht verschiedene Szenarien erarbeitet. Es geht darum, dass Premiere mehr Exklusivität erhält und dass den Fans und den Klubs nicht zuviel zugemutet wird,“ sagte Schmidt weiter gegenüber der „SZ“. Einen dieser Vorschläge hatte der neue Premiere-Vorstandsvorsitzende Michael Börnicke bereits lanciert: Bei einer Aufspaltung des Spieltags würde Premiere die Samstags-Sportschau ab 18:30 Uhr mittragen. Dann wäre aber eine große Zahl an Begegnungen nicht im Free-TV zu sehen.
 
Für Premiere ist die Bundesliga auf Dauer überlebensnotwendig, daran besteht kein Zweifel. Um eine erneute Durststrecke wie in der vergangenen Saison zu verhindern, hat Premiere nach Angaben Schmidts gegenüber der „SZ“ bereits Kontakt mit dem potenziellen Mitbewerber Sportfive aufgenommen, die zuletzt mit „Sportdigital TV“ einen Pay-TV-Sender mitinitiiert haben. [lf]

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