Eine Einigung der Deutschen Bank mit den Erben des Medienunternehmers Leo Kirch scheint schwieriger als erwartet. Zumindest in dieser Woche sei mit keiner abschließenden Entscheidung der größten deutschen Bank zu rechnen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag.
Am Montag hatten verschiedene Medien berichtet, Deutschlands größte Bank sei entgegen ihrer früheren Haltung bereit, den seit zehn Jahren schwelenden Konflikt durch Zahlung von bis zu 800 Millionen Euro beizulegen. Im Gegenzug seien alle Schadenersatzforderungen des Kirch-Lagers erledigt. Auf diesen Vergleich habe sich Konzernchef Josef Ackermann mit Kirchs Erben geeinigt.
Kirch, und seit dessen Tod im Juli 2011 seine Erben, kämpfen seit dem Untergang des Medienimperiums 2002 um Schadenersatz. Der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer hatte Anfang Februar 2002 in einem Fernsehinterview Kirchs Kreditwürdigkeit in Zweifel gezogen. Wochen später war Kirchs Firmengeflecht, zu dem außer dem TV-Konzern ProSiebenSat.1 und dem Bezahlsender Premiere auch eine 40-Prozent-Beteiligung am Springer-Verlag gehörte, am Ende. Der Medienunternehmer überzog Breuer und die Bank mit Prozessen.
Deutsche-Bank-Chef Ackermann hatte auf seiner letzten Bilanz-Pressekonferenz Anfang Februar angekündigt, er wolle bis zu seinem Abschied Ende Mai noch einige Rechtsstreitigkeiten lösen. Es stünden einige Vergleiche an. Beobachter werteten diese Aussage als Indiz dafür, dass auch der Dauerstreit mit Kirch (Chronologie der Ereignisse) beendet werden soll. [dpa/ar]
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