Insolvenz-Welle im Verzug: Der Kino-Verband HDF Kino sieht ohne zusätzliche Unterstützung in der Corona-Zeit zahlreiche Häuser vor dem Aus.
„Nach fast zwei Jahren Pandemie sind alle Reserven aufgebraucht“, sagte Verbandschefin Christine Berg am Donnerstag in Berlin. Die Politik müsse mit einer ausgeweiteten Überbrückungshilfe alle Kinostandorte unterstützen. „Ansonsten kommt im nächsten Jahr eine große Insolvenz-Welle auf uns zu“. Das Überleben der Kinos müsse gesichert werden, die „mit einem massiven Besucherrückgang seit der Einführung von 2G konfrontiert sind“. Bei 2G haben nur Geimpfte und Genesene Zutritt.
Ohne Überbrückungshilfe droht große Insolvenz-Welle
Berg begrüßte nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern bundesweit einheitliche Standards. „Dies gibt sowohl den Kinos als auch unserem Publikum mehr Planungssicherheit und Orientierung“. Diese Mindeststandards sollten nun möglichst einheitlich umgesetzt werden. Für ungeimpfte Kinder und Jugendliche solle es dabei „Ausnahmeregelungen mit Maß“ geben.
Bereits vorige Woche äußerte Berg sich (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Damals war der Ton sogar noch ein bisschen schärfer: „Wir sind mitten in der vierten Welle und die Regierung hat es nicht geschafft, uns in irgendeiner Weise vorzubereiten“, sagte Verbandschefin des HDF Kino vergangenen Dienstag. Und weiter: „Wir sind wahnsinnig wütend“. Berg kritisierte dabei auch, dass Kinos schließen müssen, während Restaurants weiterhin öffnen dürfen.
Nach monatelangem Lockdown hatten viele Kinos im Juli wieder geöffnet. Ein größeres Kinosterben blieb laut Filmförderungsanstalt im ersten Halbjahr aus.
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