Der letzte mutmaßliche Verantwortliche hinter dem illegalen Filmportal kino.to ist am Sonntag von Polizisten der sächsischen Sonderermittlungseinheit Ines im niedersächsischen Delmenhorst festgenommen worden.
Der junge Mann aus Norddeutschland sei seit Juni auf der Flucht gewesen, sagte Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, am Montag. Dem Mann wird vorgeworfen, im großen Umfang Raubkopien von Filmen über das Internet verbreitet zu haben. Zudem soll er am Aufbau und Betrieb eines Nachfolgeportals beteiligt gewesen sein. Am 8. Juni waren zwölf Beschuldigte festgenommen worden. Eine Anklage ist im Oktober in dem Fall erhoben worden.
Bei Kino.to waren nach früheren Angaben zuletzt mehr als eine Million Links auf geschützte Werke aus Film und Fernsehen im Angebot, monatlich kamen etwa 131 000 hinzu. Die Drahtzieher saßen in Leipzig. Im Juni waren nach Razzien in mehreren Städten 13 Personen verhaftet worden. Auf Konten fanden die Ermittler rund 2,5 Millionen Euro. Das Geld wurde beschlagnahmt.
Momentan sitzen sechs der Beschuldigten noch in Untersuchungshaft. Es werde vermutlich auch gegen die anderen fünf Inhaftierten Anklagen geben, sagte die Sprecherin. Der Sachverhalt sei sehr umfangreich. Es gibt außerdem noch weitere Beschuldigte, die nicht hinter Gittern sitzen. Dem am Sonntag festgenommenen Beschuldigten wird vorgeworfen, in mehr als einer Million Fällen gewerbsmäßig das Urheberrecht verletzt zu haben.
Bei ihren Untersuchungen hatten die Ermittler unter anderem die riesige Datenmenge von mehr als einer Million Gigabyte sichergestellt. Zur Auswertung wurden auch externe Fachleute hinzugezogen. [dpa/js]
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