
München – Werbeunterbrechungen im Kindersendungen soll es im deutschen Fernsehen auch weiterhin nicht geben.
Die Bundesländer wollen die von der EU-Kommission vorgesehene Lockerung der Werbevorgaben im Umfeld von Kinderprogrammen nicht mittragen. Darüber berichtet der Branchendienst Kontakter in seiner heute erscheinenden Ausgabe.
Entsprechende Pläne bestätigte demnach die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, die den Vorsitz in der Rundfunkkommission der Länder innehat. Wenn die Ministerpräsidenten dem Vorhaben Ende Oktober zustimmen, bleibe Werbeunterbrechung in Kindersendungen weiter verboten.
Deutschland werde damit aller Voraussicht nach im 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag den Status Quo beibehalten. Die EU-Fernsehrichtlinie, die in den neuen Staatsvertrag einfließen und im März 2010 in Kraft treten soll, sehe mehr Freiheit für werbefinanzierte Sender wie Super RTL oder Nick vor.
Ginge es nach Brüssel, könnten Formate mit einer Länge von mehr als 30 Minuten auch im Kinderprogramm im Halbstundentakt von Spots unterbrochen werden. Der Rundfunkkommission geht das zu weit, berichtet das Branchenmagazin. Der Schutz der Kinder habe Vorrang, hieß es aus der Staatskanzlei in Mainz gegenüber dem Kontakter.
Das werbefinanzierte Fernsehen zeigte sich von der Entwicklung enttäuscht. „Regulativer Übereifer wirkt oftmals kontraproduktiv. Durch das Verbot, Spielfilme für Kinder durch Werbung zu unterbrechen, ist deren Ausstrahlung in der Daytime kaum zu refinanzieren“, betonte Super-RTL-Chef Claude Schmit gegenüber dem Kontakter. Das gefährde die Programmvielfalt. [ar]
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