Gnadenfrist für Kim Dotcom: Der Megaupload-Gründer muss zumindest vorerst nicht wieder ins Gefängnis. Der zuständige Richter hat die Entscheidung vertagt. Doch Haft droht Dotcom weiterhin, erst recht, da seine Anwälte gekündigt haben.
Der deutsche Internet-Unternehmer Kim Dotcom bleibt auf freiem Fuß – zumindest vorerst. Denn da der zuständige Richter bei der für Donnerstag (Ortzeit) angesetzten Anhörung zu keiner Entscheidung kam, wurde die Anhörung vertagt, wie neuseeländische Medien berichteten. Der Aufschub für Dotcom ist allerdings nur kurz, denn bereits am Montag will sich das Gericht des Falls erneut annehmen und dann vermutlich auch ein Urteil fällen.
Für den Gründer der Internet-Tauschplattform Megaupload hängt dabei viel von diesem Termin ab, denn Dotcom kämpft aktuell um seine Freiheit. Der gebürtige Deutsche wehrt sich mittlerweile seit gut drei Jahren in seiner Wahlheimat Neuseeland gegen einen Auslieferungs-Antrag der USA, die Dotcom wegen massiver Copyright-Vergehen den Prozess machen wollen. Dabei ist er gegen Kaution auf freiem Fuß, doch da er gegen ihm erteilten Auflagen dafür verstoßen haben soll, wollen ihn die Ankläger nun wieder hinter Gittern bringen.
Bisher wussten die Anwälte des Deutschen das ganz gut zu verhindern, doch auf die kann Kim Dotcom nicht mehr zählen. Denn wie er selbst am Mittwoch bekannte, arbeiten diese nicht mehr für ihn. Der Grund dafür: Er ist pleite, wie er in einem Interview gestand. Der andauernde Prozess habe seine finanziellen Mittel aufgezehrt, allein seine Anwälte hätten ihn zehn Millionen Dollar gekostet. Nun, da sein Geld fort sei, haben auch die Anwälte ihre Arbeit für ihn eingestellt.
Der Unternehmer befürchtet nun, dass die neuseeländischen Behörden diesen Umstand ausnutzen werden, um die Kaution zu streichen und ihn in Haft zu nehmen. Ohne Anwalt dürften die Aussichten für ihn dabei alles andere als gut stehen. Doch offenbar macht sich auch der Richter seine Entscheidung nicht unbedingt leicht, wie die Vertagung zeigt. [fm]
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