Der Kinderkanal von ARD und ZDF Kika hat seine Sommertour für 2011 aus „wirtschaftlichen Beweggründen“ abgesagt. Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp erklärte, dieser Schritt habe nichts mit den Betrugsfällen zu tun.
Die Zeitung „Thüringer Allgemeine“ betonte am Freitag, dass die Absage der Kika-Sommertour 2011, die in den vergangenen Jahren meist im Juli und August stattgefunden hat, nicht die Vermutung nahe legen soll, dass es gerade dort Ungereimtheiten gebe. Viel mehr, erklärte Kottkamp, sei dieser Schritt vorsorglich getroffen worden. Der Bericht spekulierte jedoch, dass der Sender nach den im Dezember bekannt gewordenen Betrugsfällen beim Kinderkanal darauf achte, dass die Gelder tatsächlich ins Programm fließen.
Derweil soll noch in diesem Monat die Anklageschrift gegen den in Untersuchungshaft sitzenden, ehemaligen Kika-Herstellungsleiter vorgelegt werden. Von dem Verfahren, das sechs Monate nach Verhaftung (Anfang Mai) starten müsse, erhoffe man sich vor allem eine Erklärung, wie der Betrug möglich war.
Im Dezember war bekannt geworden, dass der Beschuldigte Sendungen abgerechnet habe, die niemals produziert wurden. Der Schaden belaufe sich auf mehr als 4 Millionen Euro (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Der Kika-Mitarbeiter wurde verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch MDR und ZDF ermittelten in den Vorwürfen. [js]
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