Nach dem Betrugsskandal beim Kinderkanal von ARD und ZDF hat die Produzentenallianz mehr Offenheit bei der Verwendung der Programmmittel bei ARD und ZDF gefordert. Der Verband fordert ein grundsätzliches Umdenken.
Als Folge der Kika-Affäre müssten grundsätzliche Weichenstellungen im öffentlich-rechtlichen System erfolgen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbands, Alexander Thies, am 6. Januar in Berlin. Beim Kinderkanal von ARD und ZDF war es in den vergangenen Jahren zu Betrug und Unterschlagungen im großen Maßstab gekommen. Ein leitender Mitarbeiter hat ersten Untersuchungen zufolge den Sender um mindestens vier Millionen Euro betrogen. Der Mitarbeiter wurde inzwischen entlassen ein Untersuchungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde eingeleitet.
Wie der Evangelische Pressedienst epd am Freitag meldete, empört die Produzentenallianz vor allem, dass dieser „besonders schwerwiegende Selbstbedienungsskandal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht etwa durch internes Controlling oder externe Prüfungen zutage trat, sondern durch die Selbstanzeige des Komplizen“. Bis heute gebe es keine wirkliche Transparenz bei ARD und ZDF über die Höhe der zur Verfügung stehenden Programmmittel, kritisierte der Verband. Thies forderte daher mehr Transparenz und höhere Effizienz im Programmbudget.
Die Öffentlichkeit und die Programmwirtschaft in Deutschland hätten ein Recht darauf zu erfahren, wie viele Mittel für Auftrags- und Eigenproduktionen der Sender aufgewendet werden, sagte der Geschäftsführer der Produzentenallianz, Christoph Palmer. Der Verband will nun von den Ländern, die die Rechtsaufsicht über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausüben, eine neue Qualität der Transparenz anmahnen.
Der MDR will am 17. Januar über den Stand der Ermittlungen und die vorgesehenen Konsequenzen beraten. Ob die Gremien diese Informationen anschließend an die Öffentlichkeit weitergeben, sei ihre Entscheidung, sagte MDR-Sprecher Dirk Thärichen dem epd. [mw]
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