Der MDR hat wenig begeistert auf den Vorschlag der ARD-Vorsitzenden reagiert, die Aufklärung des Betrugsskandals beim Kinderkanal durch unabhängige Gremien prüfen zu lassen. Bei Kika waren über vier Millionen Euro veruntreut worden.
Beim für den Kika federführenden Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) scheint man von Piels, Vorschlag einer unabhängigen Untersuchung des Falles, nicht begeistert zu sein. Sendersprecher Dirk Thärichen sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa: „Es geht um bedachte und nicht um voreilige Entscheidungen“.
Die Neuordnung der Prüf- und Kontrollzuständigkeiten könnten die ARD- Intendanten auf ihrer nächsten Sitzung Anfang Februar in Köln diskutieren. Piel hatte vorgeschlagen, die Untersuchungen zu den Betrugsfällen beim Kika an den ARD- Vorsitz oder eine neutrale Instanz abzugeben. Bei dem Sender war im Dezember ein Betrugsfall in großem Maßstab aufgedeckt worden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Ein führender Mitarbeiter hatte mittels gefälschter Rechnungen über Jahre hinweg den Kika um schätzungsweise vier Millionen Euro betrogen. Der Mann wurde fristlos entlassen. Neben der Staatsanwaltschaft hat auch der MDR eigene Untersuchungen zu dem Fall angekündigt. [mw]
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