Kika-Betrugsaffäre: Herstellungsleiter angeklagt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In der millionenschweren Betrugsaffäre beim Kinderkanal Kika hat die Staatsanwaltschaft Erfurt den ehemaligen Herstellungsleiter des Gemeinschaftskanals von ARD und ZDF angeklagt.

Die Ermittler werfen ihm laut Mitteilung vom Montag Bestechlichkeit und Untreue in 48 besonders schweren Fällen vor. Er soll über knapp fünf Jahre hinweg mit 61 Scheinrechnungen einer Berliner Firma mehr als 4,6 Millionen Euro abgezweigt haben. Von der Firma, die keinerlei Leistung erbrachte, habe er dafür im Schnitt 57,5 Prozent der Summe für sich erhalten. Wegen weiterer Verdachtsfälle über 200 000 Euro Schmiergeld und Sachleistungen wie Flüge sei ein weiterer Haftbefehl gegen ihn erlassen worden.

Im Dezember war bekannt geworden, dass der Beschuldigte Sendungen abgerechnet habe, die niemals produziert wurden. Der Schaden belaufe sich auf mindestens 8,2 Millionen Euro und hatte weitreichende Konsequenzen für die internen Abläufe in der Senderanstalt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Der Kika-Mitarbeiter wurde verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch MDR und ZDF ermittelten in den Vorwürfen. Von dem Verfahren erhoffe man sich vor allem eine Erklärung, wie der Betrug möglich war. [dpa/js]

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