
Einem Bericht von Liberty Global und EY zufolge hat die strategische Einführung von KI im Telekommunikationssektor das Potenzial, in den nächsten zehn Jahren große Gewinne bei der Nachhaltigkeit zu erzielen.
Der Bericht mit dem Titel „Smarter networks, greener planet“ untersucht detailliert, wie die Telko-Branche KI in den kommenden Jahren nutzen kann, um wichtige Nachhaltigkeitsziele in diesem Sektor zu erreichen.
Der Bericht räumt zwar die Energieintensität von KI ein – etwa durch die breite Integration von GenAI-Funktionen in mobile Anwendungen. Er hebt aber auch das Potenzial der Technologie zur Steigerung der betrieblichen Effizienz im Telekommunikationssektor hervor. Dazu gehören etwa die Optimierung des Energieverbrauchs in Mobil- und Festnetzen und der Einsatz von KI-gestützter Videotechnologie zur Effizienzsteigerung beim Netzaufbau von Anbietern wie Telekom und Vodafone.
Stromverbrauch von KI-Anwendungen so hoch wie von den Niederlanden
Wie groß der Energieverbrauch durch KI-gestützte Anwendungen ist, zeigt der Bericht anhand einer Studie auf. Diese prognostiziert, dass der AI-Sektor in nur zwei Jahren jährlich zwischen 85 und 134 Terawattstunden (TWh) Strom verbrauchen könnte. Das sind circa 0,5 Prozent des gesamten globalen Verbrauchs und in etwa so viel wie der derzeitige Stromverbrauch der Niederlande.
Insgesamt schlägt der Bericht jedoch einen optimistischen Ton an. Er skizziert vier hypothetische Perspektiven für KI und Nachhaltigkeit in den nächsten zehn Jahren. Das wahrscheinlichste Szenario sei, dass AI dazu beiträgt, den zusätzlichen Energiebedarf für das enorme Wachstum des Datenvolumens zu minimieren, das über Telekommunikationsnetze transportiert wird. Gleichzeitig könne KI eine Reihe weiterer Vorteile erzielen. Dies würde erreicht, indem die Telko-Branche fortschrittliche KI nutzt, um die Ressourcenverteilung zu optimieren, den Wartungsbedarf vorherzusagen und den Netzverkehr in Echtzeit zu verwalten.
Im besten Fall trägt Künstliche Intelligenz zu mehr Nachhaltigkeit im Telko-Sektor bei
Dieses Best-Case-Szenario bezeichnet der Bericht als „Wachstum“. Darin würden die Telekommunikationsnetze 50 Mal mehr Datenverkehr bewältigen als heute, während der Energieverbrauch nur um 10 Prozent steigen würde. Dadurch würden Scope-1- und Scope-2-Emissionen wegfallen, die Lebensdauer der Geräte würde um 70 Prozent steigen und die Netze würden einen Nettobeitrag zur sauberen Energieerzeugung leisten.
Um dieses Ergebnis zu erreichen, enthält der Bericht acht zentrale Empfehlungen an den Telko-Sektor. So sollten zunächst der Impact von KI auf Energieverbrauch und Materialverschwendung umfassend analysiert und Ansatzpunkte zur Verringerung ermittelt werden. KI-gesteuerte Netzoptimierung sollte priorisiert und der Übergang zu AI-gesteuerten erneuerbaren Energiequellen beschleunigt werden. Ebenso sei zentral, KI in der Kreislaufwirtschaft zu implementieren, um die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und Recycling zu verbessern. Auch in den KI-Governance-Rahmenwerken sollten Aspekte der Nachhaltigkeit stärker berücksichtigt werden sowie branchenweite Standards für nachhaltige KI vorangetrieben werden.
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