Sonys Ärger mit Hacker-Attacken findet kein Ende. Jetzt behauptet eine kleine Hacker-Gruppe, auf Servern des Filmstudios Sony Pictures Informationen zu einer Million Kunden geknackt zu haben.
Zum Beweis veröffentlichte sie am Donnerstag eine Auswahl an Datensätzen im Internet. In Stichproben des US-Blogs „This Is My Next“ erwiesen sich die Daten als authentisch. Dem Blog zufolge wurden 39 000 Kombinationen aus E-Mail-Adresse und Passwort sowie 12 500 mit E-Mail-Adresse, Passwort, Anschrift und Geburtsdatum ins Netz gestellt.
Die Gruppe namens „Lulz Security“ hatte vor kurzem mehrfach von sich reden gemacht. Unter anderem hackte sie die Website der US-Castingshow „X-Factor“ und mogelte auf der Seite des Senders PBS einen Artikel unter, wonach der 1996 getötete Rapper Tupac Shakur am Leben sei.
„Lulz Security“ behauptete im Internet, dass die Seite von Sony Pictures extrem einfach zu knacken gewesen sei. Die Passwörter seien dort unverschlüsselt aufbewahrt worden, heißt es. Wegen mangelnder Ressourcen hätten die Hacker nur einen Teil der ihnen zugänglichen Informationen herunterladen können. Von Sony hieß es zunächst lediglich, man gehe den Behauptungen nach.
Mitte April hatten unbekannte Hacker die Sony-Netzwerke für Konsolen- und Computerspieler sowie den Film- und Musikdienst Qriocity geknackt. Dadurch bekamen sie Zugang zu mehr als 100 Millionen Kundendatensätzen. Sony ist gerade dabei, die wochenlang abgeschalteten Netze wieder vollständig hochzufahren.
Das Management beteuerte wiederholt, nach dem riesigen Datendiebstahl alles Erdenkliche für mehr Sicherheit getan zu haben. Danach gab es allerdings noch mehrere kleinere Sicherheitspannen. Konzernchef Howard Stringer hatte bereits gesagt, dass zukünftige Sicherheitslücken nicht „zu 100 Prozent“ ausgeschlossen werden könnten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar/dpa]
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