Die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer haben noch immer keine abschließende Entscheidung zum geplanten Jugendkanal von ARD und ZDF gefällt. Offene Fragen gibt es noch bei der Finanzierung, die mit einem geplanten Etat von 45 Millionen Euro jährlich sehr eng bemessen ist.
Auf ihrer Sitzung vom heutigen Donnerstag haben die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer weiterhin keine endgültige Entscheidung zum geplanten Jugendkanal von ARD und ZDF getroffen. Auch die Frage, wie es in Zukunft mit den Digitalkanälen weitergeht, konnte noch nicht abschließend geklärt werden, wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilte.
Zweifel haben die Ministerpräsidenten offenbar noch an der Finanzierbarkeit des neuen Jugendkanals. So sei der geplante Etat von 45 Millionen Euro jährlich laut Dreyer eher kritisch zu sehen. Laut KEF würde man sich damit am unteren Ende der Skala zur Realisierbarkeit eines solchen Senders bewegen. Beerdigen wolle man das Projekt jedoch nicht. Stattdessen möchte man gemeinsam mit ARD und ZDF das Konzept weiter erörtern um zu einem späteren Zeitpunkt eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Auch die Öffentlich-Rechtlichen wollen das Projekt nicht aufgeben: Man werde „weiterhin intensiv für denJugendkanal werben, weil wir ein Angebot für junge Zuschauer nach wie vor für sinnvoll halten“, so der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor.
Die Zukunft der ARD-Spartenkanäle Einsplus und Einsfestival ist laut Malu Dreyer eng mit der Entscheidung zum neuen Jugendkanal verknüpft, deshalb habe es auch hier noch kein endgültiges Urteil gegeben. Die ARD plant, die beiden Sender für den Jugendkanal einzustellen. Die Zukunft von ZDFkultur scheint hingegen auch aus Sicht der Ministerpräsidenten besiegelt zu sein. Endgültig soll hier jedoch ebenfalls später entschieden werden. [ps]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
