Eigentlich sollte der indische Fernsehsender NDTV am Mittwoch nicht auf Sendung gehen. Die indische Regierung wollte ihm ein Sendeverbot auferlegen, hat nun aber einen Rückzieher gemacht.
Die indische Regierung hat ein für Mittwoch geplantes eintägiges Sendeverbot für den Fernsehsender NDTV India vorerst ausgesetzt. Das teilte das Informationsministerium am späten Montagabend nach einem Treffen mit der Geschäftsführung des Senders mit. Das Verbot werde vorerst auf Eis gelegt, während sein Ministerium einen Widerspruch des Senders prüfe, so Minister Venkaiah Naidu.
Bereits am vergangenen Mittwoch hatte das Ministerium dem Sender für den 9. November auf allen Kanälen die Ausstrahlung verboten. Als Grund nannte es die Berichterstattung des Senders zu einem Angriff auf eine indische Militärbasis im Januar. NDTV habe sensible militärische Informationen veröffentlicht und so die nationale Sicherheit gefährdet.
In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Journalistenvereinigungen das Sendeverbot scharf kritisiert. So nannte etwa der Mumbai Press Club das Vorgehen der Regierung eine „direkte Verletzung der Medienfreiheit“ und „scharfe Zensur“. Auf dem aktuellen Weltindex zur Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen steht Indien auf Platz 133 von 180. [dpa/kw]
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