Der amtierende ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bleibt der einzige Kandidat für die bevorstehenden Neuwahlen zum Chefposten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Die Wrabetz-kritische ÖVP entschied sich gegen die Nominierung eines Gegenkandidaten.
Die Vorsitzende des Stiftungsrats, Brigitte Kulovits-Rupp, teilte am Donnerstagmittag in Wien mit, dass bis zum Ablauf der Nachnominierungsfrist um 12 Uhr keiner der 35 ORF-Stiftungsräte einen weiteren Kandidaten benannt habe. Offen bleibt, wie sich die zwölf ÖVP-Vertreter im Gremium, die Wrabetz in den vergangenen Wochen massiv kritisiert hatten, bei der Abstimmung am kommenden Dienstag verhalten werden. Das Stimmverhalten werde erst kurz vor der entscheidenden Sitzung abgestimmt, will die Tageszeitung „Die Presse“ erfahren haben.
Um sich die Unterstützung der bürgerlichen Partei zu sichern, müsste Wrabetz erfolgreich Pokern und möglicherweise kurzfristige Zugeständnisse anbieten. Die ÖVP hatte im Vorfeld bereits Ansprüche auf Führungspositionen in zweiter und dritter Ebene angemeldet und finanzielle Zurückhaltung für die künftigen Gebührenperioden eingefordert.
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