KEF-Vorsitzender wirft HR mangelnde Sparbemühungen vor

In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat der KEF-VorsitzendeHeinz Fischer-Heidlberger die mangelnden Sparbemühungen beim Hessischen Rundfunk (HR) kritisiert. Dieser hatte zuvor davor gewarnt den Rundfunkbeitrag ab 2015 zu senken.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) geht durch die Umstellung auf den neuen Rundfunkbeitrag aktuell von Mehreinnahmen in Höhe von 1,15 Milliarden Euro für ARD, ZDF und Deutschlandradio aus und hat daher vorgeschlagen, den Rundfunkbeitrag ab 2015 um 73 Cent je Haushalt und Monat zu senken. Doch nicht bei allen Rundfunkanstalten der ARD stieß dieser Vorschlag auf Gegenliebe.

Die größte Kritik kam dabei vom Hessischen Rundfunk (HR). Die Aufsichtsgremien des Rundfunks warnten vor einer Senkung des Rundfunkbeitrags und sprachen überspitzt sogar von einem Todesstoß für den seit Jahren mit Finanzproblemen kämpfenden HR. Der KEF-Vorsitzende Heinz Fischer-Heidlberger offenbart im Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ jedoch nur wenig Verständnis für diese Position seitens des Rundfunks.
 
„Man muss dem HR die Gegenfrage stellen: Was wäre passiert, wenn es keine Mehreinnahmen gegeben hätte? Wäre der Hessische Rundfunk dann nicht mehr überlebensfähig?“, fragt  Fischer-Heidlberger. „Der Hessische Rundfunk hat seit Jahren finanzielle Schwierigkeiten. Die notwendigen Veränderungen zum Beispiel bei den Personalkosten wurden aber nicht durchgesetzt“, sprat der KEF-Vorsitzende auch mit Kritik an den Verantwortlichen nicht. Die Mehreinnahmen dürften jetzt nicht dafür verwendet werden, die strukturellen Probleme von einzelnen Anstalten zu kaschieren.
 
Ob es ab 2015 wirklich zu einer Senkung des Rundfunkbeitrags kommt, entscheiden am morgigen Donnerstag die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf einer gemeinsamen Konferenz. [ps]