
Frankfurt/München – Kabel Deutschland will im nächsten Jahr erstmals die Gewinnzone erreichen. Dann will der Börsenneuling seinen Aktionären auch erstmals eine Dividende auszahlen.
Kabel Deutschland (KDG) erwartet in diesem Geschäftsjahr einen Nettoverlust von etwa 25 bis 40 Millionen Euro. „Im nächsten Geschäftsjahr wollen wir in die Gewinnzone kommen. Dann sollen die Aktionäre auch erstmals eine Dividende erhalten“, sagte KDG-Chef Adrian von Hammerstein in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Operativ sei sein Unternehmen sehr profitabel. Die operative Gewinnmarge habe im vergangenen Geschäftsjahr nahezu 44 Prozent betragen. Schuld an den bis zu 40 Millionen Euro Verlust seien die Abschreibungen unter anderem für die hohen Netzinvestitionen.
Am Ende des Geschäftsjahres will KDG laut von Hammerstein die Netto-Verschuldung von zuletzt 2,9 Milliarden Euro auf die geplante Zielgröße – dem 3,5- bis 4-fachen operativen Gewinn – reduziert haben. Das Ziel will von Hammerstein mit einem höheren Monatsumsatz je Kunde erreichen. Im Ausland werden laut dem KDG-Chef bis zu 30 Euro je Kunde erzielt. Bei KDG sind es laut von Hammerstein erst zwölf Euro. „Da ist viel Potential nach oben. 2010 wollen wir den Umsatz um 6,5 bis sieben Prozent steigern, den operativen Gewinn (Ebitda) um 8,5 bis zehn Prozent.“
Höhere Erträge will KDG mit attraktiveren Angeboten erwirtschaften. „Wir werden noch schnelleres Internet anbieten“, so von Hammerstein. „Auch hochauflösendes Fernsehen findet mehr Freunde – gerade jetzt während der Fußball-WM. Und auch Video on Demand, also die Videothek übers Kabel, wird künftig populärer“, zeigte sich der KDG-Boss sicher. [mw]
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