Nachdem Vodafone Ende Juli ein offizielles Kaufangebot für Kabel Deutschland vorgelegt hat, leitet der Konzern nun offenbar die Prüfung durch die Kartellwächter ein. Eine entsprechende Genehmigung wurde bei der Europäischen Kommission beantragt.
Der britische Telekommunikationsanbieter Vodafone scheint bereit, bei der geplanten Übernahme von Kabel Deutschland in die heiße Phase einzutreten. Am Freitag hat der Konzern die kartellrechtliche Prüfung des Milliarden-Kaufs bei der EU-Kommission angemeldet, wie ein Unternehmenssprecher der deutschen Vodafone-Tochter gegenüber dem „Wall Street Journal“ bestätigte. Zuvor habe man bereits konstruktive Gespräche mit der EU-Kommission geführt, hieß es weiter.
Mit dem Antrag leitet Vodafone nun die erste Phase der kartellrechtlichen Prüfung ein, ohne die eine entsprechende Übernahme nicht vollzogen werden kann. Die EU-Kommission könnte die Prüfung – bei Vorlage eines entsprechenden Antrags – aber auch noch an das Bundeskartellamt abgeben. Die deutsche Behörde sollte den nationalen Markt besser kennen, als die EU-Kommissare. Dass Vodafone sich mit der kartellrechtlichen Freigabe direkt an die EU-Kommission wendet, dürfte zum einen mit der Größe der Übernahme zusammenhängen. Es ist allerdings auch zu vermuten, dass sich der Anbieter über diesen Weg Vorteile – wohl in Form vonAuflagen geringeren Ausmaßes – für die geplante Übernahme erhofft.
Bereits Anfang des Jahres hatte Vodafone seine Absicht bekundet, den deutschen Kabelnetzbetreiber zu übernehmen. Ende Juni haben die Briten dann angefangen, Nägel mit Köpfen zu machen und sich mit Kabel Deutschland über eine Zusammenführung beider Unternehmen verständigt. Knapp vier Wochen später legte der Telekommuniaktionsriese dann sein offizielles Kaufangebot vor, nach dem Vodafone bereit ist, für jede Kabel-Deutschland-Aktie 87 Euro auf den Tisch zu legen. Inklusive noch bestehender Verbindlichkeiten würde Vodafone die Übernahme 10,7 Milliarden Euro kosten.
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