
Hamburg – Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, hat das Fusionsverbot für die Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe mit der Axel Springer AG verteidigt. Stünde das Fusionsvorhaben wieder auf der Tagesordnung, würde man ähnlich entscheiden.
Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hält das Verbot einer Fusion der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe mit dem Springer-Verlag laut einem aktuellen Interview mit dem Branchenmagazin „Medien Wirtschaft“ nach wie vor für richtig. „Natürlich gilt, das wir jede Fusion vor dem Hintergrund der aktuellen wettbewerblichen Umstände umfassend prüfen und bewerten“, sagte Mundt. Stünde eine solche Fusion wieder zur Debatte, würde man zwar erneut prüfen müssen.
In wichtigen Entscheidungsaspekten sieht Mundt allerdings keine Änderungen der Lage: „Seit 2006 hat sich die Welt fortentwickelt. Dass sich aber z. B. auf dem Lesermarkt für Straßenverkaufszeitungen wesentliche Veränderungen ergeben hätten, kann ich nicht erkennen. Wenn eine sehr starke Marktstellung verstärkt wird, dann liegen wettbewerbliche Probleme auf der Hand“, so der Präsident des Bundeskartellamtes.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte Anfang Juni entschieden, dass das Bundeskartellamt die Fusion zwischen der Axel Springer AG und der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe zu Recht untersagt hat (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). „Eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle halte ich weder für erforderlich noch für zielführend“, zitiert das Branchenblatt Mundt weiter. [cg]
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