
Leipzig/Bonn – Das Kartellamt prüft nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN die Interoperabilität der Pay-TV-Plattformen über eine CI- bzw. CI-Plus-Schnittstelle. Kabel Deutschland bestellt indes erste CI-Plus-Module bei SMIT.
Die „Schnittstellen-Problematik“ wird, so ein Pressesprecher des Bundeskartellamts, zu DIGITAL FERNSEHEN „wird in den Verfahren gegen Sky, KDG, Unity Media und Kabel BW behandelt“.
Ursprünglich rechneten Insider bereits mit einer verbindlichen Aussage seitens des Kartellamts zu CI bzw. CI Plus im Entavio-Verfahren. Dieses Verfahren ist jedoch „zwischenzeitlich eingestellt“, so der Sprecher zu DF. Noch weiß niemand, in welche Richtung das Kartellamt entscheidet: „Eine Tendenzaussage ist im laufenden Verfahren leider nicht möglich“, stellt das Kartellamt gegenüber DF klar. Insider gehen jedoch davon aus, dass ein interoperabler Empfang der TV-Plattformen über CI oder CI Plus festgeschrieben werden soll.
In wieweit nach den jüngsten Entwicklungen auch Eutelsat-DVB-T einer Prüfung unterzogen wird, ist noch unklar. Eutelsats DVB-T-Projekt bietet ausschließlich so genannte „embedded-Boxen“, also Receiver mit integriertem Verschlüsselungssystem für den Empfang der Bezahlplattform an. Eine CI- bzw. CI-Plus-Lösung zum Vermarktungsstart schloss Eutelsat bereits vor einigen Wochen aus, stünde aber einer CI/CI-Plus-Lösung „offen gegenüber“.
Als erster großer Plattformbetreiber hat nach DF-Informationen bereits Kabel Deutschland reagiert. Die Branche spekuliert derzeit über eine erste KDG-Bestellung von CI-Plus-Modulen beim Hersteller SMIT. Die Module sollen im Frühjahr 2010 einsatzbereit sein. [fp]
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