68 Redakteure und andere Angestellte der Programmzeitschrift TV-Today wurden zum Monatsende gekündigt oder freigestellt.
Wie die Welt berichtet, hatten die TV-Today-Mitarbeiter mit diesem extremen Kahlschlag nicht gerechnet. Von 18 Ressorts sollen nur noch sieben übrig bleiben. Am härtesten trifft es die Programmredaktion, die komplett ausgelagert wird. Auch die Anzeigenabteilung und der technische Bereich werden aufgelöst. Grund für diese Radikalkur ist das anfallende Defizit von drei Millionen Euro jährlich.
Die Mitarbeiter der ehemaligen Gruner+Jahr-Tochter „Magazin Verlag am Fleetrand“, die das mit Abstand wichtigstes Objekt „TV Today“ herausgibt, wehrten sich gegen die umfangreichen Sparmaßnahmen und gingen in ihrer Mittagspause auf die Straße. Sie sehen sich als Opfer eines Flechtwerks mehrerer großer Konzerne. Denn Gruner+Jahr hatte nur formal an Barlach verkauft, der von dem Großverlag einst auch das Traditionsblatt „Hamburger Morgenpost“ übernommen hatte. Ein Großteil der Übernahmesumme, die im Fall von „TV Today“ 15 Millionen Euro betragen haben soll, war dem Bildhauer-Enkel Barlach vom Burda Verlag zugesteckt worden. Das Bundeskartellamt rechnet das Programmheft schließlich auch den Münchnern zu. Die jetzt anstehende Entlassungswelle, die in bisherigen Barlach-Äußerungen zu diesem Thema so nur schwer herauszuhören waren, sei schon bei dem Verkauf beschlossen worden, glauben die betroffenen Mitarbeiter. [lf]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com