Kabel Deutschland will weiterhin keinen konkurrierenden Anbietern Zugang zu seinen Breitbandnetzen einräumen. Laut dem Unternehmen gibt es dafür auch keinen Anlass. Man sei derzeit weit von einer marktbeherrschenden Stellung entfernt, die eine entsprechende Regulierung erforderlich mache.
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) wehrt sich dagegen, anderen Unternehmen einen Zugriff auf sein Netz zu gestatten. „Für eine Zugangsregulierung gibt es überhaupt keine Handhabe“, sagte KDG-Chef Adrian von Hammerstein der Zeitung „Die Welt“ (Montag). Die Kabelgesellschaften seien mit ihren zwölf Prozent Anteil im Breitbandmarkt weit von einer marktbeherrschenden Stellung entfernt. Auch freiwillig wolle KDG vorerst niemanden auf sein Netz lassen. Vor allem die Deutsche Telekom fordert einen Eingriff der Regulierer.
Von Hammerstein bekundete Interesse an Übernahmen: „Wir sind aber nach wie vor generell an Konsolidierungsmöglichkeiten interessiert und haben auch den finanziellen Spielraum dafür“.
In der Kabelbranche läuft derzeit der nächste Versuch einer Neuordnung. Das Kartellamt prüft die beabsichtigte Übernahme von Kabel Baden-Württemberg durch den US-Kabelriesen Liberty Global für 3,2 Milliarden Euro. Offenbar war auch KDG an der Übernahme interessiert. „Die aufgerufenen Preise erschienen uns etwas hoch, insbesondere unter Berücksichtigung des Kartellrisikos“, sagte von Hammerstein. Ob die im MDax notierte Gesellschaft Ablehnung durch das Kartellamt einen neuen Versuch starten würde, ließ von Hammerstein offen. Er wolle nicht spekulieren. [dpa/su]
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