Kabel-BW-Übernahme: Unitymedia zu weiterem Zugeständnis bereit

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Unitymedia will dem Bundeskartellamt im Ringen um die Übernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel BW einen weiteren Schritt entgegenkommen. Dafür will das Unternehmen den Wohnungsgenossenschaften ein außerordentliches Kündigungsrecht einräumen.

Mit dem außerordentlichen Kündigungsrecht würden die bestehenden langfristigen Verträge mit Wohnungsgesellschaften in den Verbreitungsgebieten von Unitymedia und Kabel BW beendet, erklärte das „Handelsblatt“ am Dienstagabend. Die Verträge könnten bis zum 30. September 2012 gekündigt werden. Das betreffe rund 280 000 Wohneinheiten und damit 30 Prozent des gesamten Marktsegments in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg.

Unitymedia-Chef Lutz Schüler erklärte dem Blatt gegenüber, dass der Anbieter mit dem Schritt den Markt für zusätzlichen Wettbewerb öffnen wolle. Damit will die Liberty-Global-Tochter dem Bundeskartellamt die Entscheidung über die geplanten Übernahme von Kabel BW erleichtern.
 
Erst am Dienstag wurde bekannt, dass die Deutsche Telekom den Wettbewerbshütern davon abgeraten hatte, der Fusion zuzustimmen. Der Telekommunikationsriese hatte vor allem bemängelt, dass die bisherigen Zugeständnisse den Wettbewerb im Gestattungsmarkt nicht verstärken, sondern weiter hemmen würde. Der Ex-Monopolist hatte daraufhin gefordert, die langfristigen Verträge zu beenden und neu auszuschreiben. Des Weiteren sollten Mieter die Möglichkeit erhalten, sich frei für einen TV-Versorger ihrer Wahl zu entscheiden.
 
Mit dem erneuten Kompromissvorschlag sei aber der Spielraum von Unitymedia erschöpft, betonte Schüler. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass das Kartellamt der Übernahme zustimmen werde. Welche Auswirkungen das eingeräumte außerordentliche Kündigungsrecht letztlich auf das fusionierte Unternehmen haben könnte, wollte er allerdings nicht diskutieren. Unter Berufung auf Insider spekulierte das Blatt jedoch, dass die Konkurrenten mit Billigangeboten dem Kabelkonzern wichtige Kunden in der Wohnungswirtschaft abwerben werde. Aus diesem Grund sei Unitymedia zukünftig dazu gezwungen, sich den Preisen der Mitbewerber anzupassen. [rh]

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26 Kommentare im Forum
  1. AW: Kabel-BW-Übernahme: Unitymedia zu weiterem Zugeständnis bereit Wahrscheinlich versteh ich die Pointe nicht....wenn eine Wohnungsgesellschaft ausserordentlich UM kündigt, aber kein anderer Signalanbieter über Kabel bereitsteht...worin liegt dann der Effekt des angeblich vorteilhaften Sonderkündigungsrechtes? Das dürfte doch nur in Gegenden sinnvoll sein, wo andere Anbieter eigene Netze aufgezogen haben und das ist die absolute Ausnahme. Wo nur UM strukturell liefern kann, nützt das SoKü Recht doch überhaupt nichts.
  2. AW: Kabel-BW-Übernahme: Unitymedia zu weiterem Zugeständnis bereit Vielleicht solltest du weiterdenken und überlegen was für Empfangswege es noch gibt? SAT um mal das in den Raum zu werfen. Außerdem kann eine Wohnungsgesellschaft auch sagen, dass man im Hause gar keinen Kabelanbieter haben möchte?
  3. AW: Kabel-BW-Übernahme: Unitymedia zu weiterem Zugeständnis bereit An SAT habe ich auch gedacht, halte ich aber für sehr weit hergeholt, dass große Wohnungsgesellschaften Kabelverträge kündigen und SAT Schüsseln aufstellen. Bei UM natürlich immer gern gebrachtes Argument, weil ja so wenig Sky HD Sender da sind , das dürfte aber nicht mehr als 1% der UM Kunden jucken. Und ohne Kabel können die Mieter Schüsseln am Balkon montieren, noch unwahrscheinlicher.
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