Die Eigentümer des baden-württembergischen Netzbetreibers Kabel BW erwarten laut Insidern von den drei Kaufinteressenten Angebote in Höhe von mindestens drei Millionen Euro. Andernfalls soll der angekündigte Börsengang vorangetrieben werden.
Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen. Dem Bericht zufolge gehören weiterhin der Unitymedia-Eigentümer Liberty Global sowie die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und CVC zum Bieterkreis. Kabel-Deutschland-Gesellschafter Providence Equity und Venture-Capitalist Cinven hätten die Verhandlungen abgebrochen. Erwartungsgemäß wollten die beteiligten Unternehmen gegenüber der Agentur entsprechender Informationen weder bestätigen noch dementieren.
Der derzeitige Kabel-BW-Eigentümer EQT will den Angaben zufolge einen Verkaufserlös von mindestens drei Milliarden Euro erzielen. Die Schweden hatten Kabel BW 2006 für rund 1,3 Milliarden Euro von der Investorengruppe Blackstone übernommen und nach eigener Darstellung seitdem mehr als 800 Millionen Euro in den Netzausbau investiert. Aufgrund der Unruhen an den weltweiten Aktienmärkten im Zuge der Entwicklung in Japan gehen Beobachter davon aus, dass EQT einen höheren Abschlag auf den aktuell zwischen 3,1 und 3,9 Milliarden taxierten Unternehmenswert hinnehmen muss.
EQT schaue sich den Markt in den nächsten Tagen an, sagte eine Person aus dem Umfeld von Kabel BW gegenüber Agenturen. An den Plänen für einen Börsengang halte man zunächst parallel fest und wolle den Informanten zufolge in den nächsten Tagen eine abschließende Entscheidung treffen, welche Option verfolgt werde. Am Freitag hatte EQT eine Erstnotiz an der Frankfurter Börse für das zweite Quartal 2011 angekündigt, sich eine Veräußerung des Unternehmens als Variante aber explizit offengehalten. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com